Estnisches Start-up will Gründern eine elektronische Heimat vermitteln

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Teleport (Bild: ZDNet.com)

Sten Tamkivi, Entrepeneur und früher Geschäftsführer von Skype in Estland, hat mit “Teleport” einen Dienst entwickelt, der Firmengründern helfen soll, einfach von Ort zu Ort zu ziehen und dennoch als virtuelle Firma mit örtlich verteilten Arbeitskräften zum Team zu werden. Mit dem Ansatz des digitalen Arbeitsplatzes zum Mitnehmen soll die Lebens- und Arbeitsplatzqualität beibehalten werden – egal, wo man sich gerade aufhält.

Teleport (Bild: ZDNet.com)
Im Service Teleport finden Start-ups Informationen zu Wohnorten, Steuern und anderen für Gründer wichtigen Themen (Bild: ZDNet.com)

Viele Mitglieder von Tamkivis Team haben bereits bei der Skype-Gründungsphase als verteiltes Team Tools entwickelt, um die grenzüberschreitende Kommunikation zu verbessern. Darauf baut der neue Dienst auf, der zunächst Gegenden allerdings nur die Region rund ums Silicon Valley umfasst. Letztendlich soll Teleport aber zu einem weltweiten Service werden, der Menschen hilft, irgendwo hinzuziehen, wo das Leben aufregender, schöner oder einfach billiger ist.

Das Geld für den “Bay Area Teleporter”, mit dem der Este beginnt, kommt von Netscape-Gründer Marc Andreessen, der den ersten Web-Browser Mosaic mitentwickelte und mittlerweile in zahlreichen Aufsichtsräten der High-Tech-Branche sitzt. Seine Risikokapitalfirma Andreessen Horowitz investierte 2,5 Millionen Dollar in das osteuropäische Start-up.

Hauptaufgabe der Software hinter dem Dienst ist eine Art “Suchmaschine für Firmengründer”, wie es Tamkivi beschreibt. Der Gründer hat seine Erfahrungen des jahrlangen Hin- und Herziehens mit seiner Familie und der damit verbundenen Probleme integriert. Als einer der führenden Köpfe hinter dem estnischen E-Residenz-Prinzip (verkürzt ausgedrückt: “Werden Sie digitaler Este und sparen Sie Steuern”) verknüpft er die damaligen Gedanken mit dem derzeit vorherrschenden Reisebetrieb von Managern: Die Idee des Start-ups, Gründern den Weg über den Globus zu erleichtern und die passenden Plätze für ihre Ideen und Wohn- beziehungsweise Firmensitze zu finden, reifte voriges Jahr.

Sten Tamkivi von Teleport (Bild: Sten Tamkivi)
Sten Tamkivi, Gründer von Teleport, will Start-ups ein digitales Zuhause geben (Bild: Sten Tamkivi).

Teleport-Mitgründer Balaji S. Srinivasan und VC-Kompagnon von Andreessen, ist wie Tamkivi mehrmals um die Erde gereist, um seine Ideen umzusetzen. Nun soll “Teleport” Start-ups und Mitarbeiter mobiler und unabhägiger machen. Die Website startete im November 2014 als Tool, das Entwicklern, Vermarktern, Designern und Produktmangern helfen sollte, einen guten Platz in der teuren und inzwischen überlaufenen San-Francisco-Bay-Area zu finden – und dabei zu kalkulieren, wieviel Geld sie für den Weg ins Silicon Valley ansparen müssen.

Neben Daten zu Mietkosten und Wegberechnung zum Arbeitsplatz filtert Teleport personalisiert nach Restaurants und Bars, Luftqualiät oder Sicherheit der Wohngegend. Die Software und Informationen rund um die kalifornische Region sind in fünf Monaten entwickelt und gesammlt worden. Der Dienst richtet sich bisher an Einzelpersonen, die in diese Gegend ziehen wollen. Doch laut Tamkivi kann er auf virtuelle Teams ohne Reisekosten und die ganze Welt ausgeweitet werden.

Die nun verfügbare “Technology Preview” mit frühen Testnutzern soll zeigen, woran es noch hakt, um dann mit besserer Software und mehr Inhalten auf die ganze Welt ausgedehnt zu werden, anfangs natürlich mit Schwerpunkt auf Städten udn Ballungsräumen. Man wolle Start-ups helfen, mit einem “Multi-Location”-Leben zurechtzukommen und den besten Platz für jeden Schritt ihrer Entwicklung zu finden, erklärt der osteuropäische Unternehmer. Das jetzige Teleport-Team besteht aus nur acht Vollzeit-Angestellten, und ansonsten aus Freiberuflern in Tallin (Estland) Palo Alto (Kalifornien), München und Bern.

[mit Material von Kalev Aasmae, ZDNet.com]

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