Apps von Apple werden in Europa teurer

In den kommenden Tagen wird Apple die Preise für iOS- und OSX-Apps anheben. Das geht aus einer von 9to5Mac veröffentlichten E-Mail des Unternehmens an Entwickler hervor. Darin begründet es die Preisanhebung mit Veränderungen bei Umsatzsteuern und bei Wechselkursen. Betroffen sind Nutzer in allen EU-Staaten sowie Norwegen und Kanada,
Innerhalb der Europäischen Union gilt seit 1. Januar für digitale Produkte der Umsatzsteuersatz aus dem Land des Käufers. Im Internet vertriebene Apps, E-Books, Filme oder Musik wurden zuvor in dem Land besteuert, in dem der Verkäufer ansässig ist. Apple hatte daher Luxemburg als Standort für seine iTunes-Tochter gewählt. Der Umsatzsteuersatz liegt dort deutlich unter dem in Deutschland und anderen Ländern.
Ein weiterer Grund dürfte der zur Zeit im Vergleich zum Dollar schwache Euro sein. Er rutschte am Donnerstag auf 1,1763 Dollar und damit unter den ersten Referenzkurs von 1,1789 Dollar, den die Europäische Zentralbank 1999 bei der Einführung der Gemeinschaftswährung festgesetzt hatte. Seit vergangenem Mai hat der Euro gegenüber dem Dollar rund 16 Prozent an Wert verloren.
Um wieviel die Apps in Apples Stores durch die Umstellungen teurer werden, ist noch offen. Im iOS App Store und Mac App Store werden aktuell noch die bisherigen Preise angezeigt. Möglicherweise führt Apple im Zuge der Anpassungen auch eine vollständig neue Preisstaffelung ein.
Anpassungen will Apple auch in Russland vornehmen, Details nennt es in seiner E-Mail jedoch nicht. Aufgrund des deutlichen Kursverfalls des Rubels hatte es im Dezember Online-Verkäufe dort schon zeitweise gestoppt und kurz vor Weihnachten den Preis für das iPhone 6 um 35 Prozent erhöht.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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