Zahl der Patentanmeldungen ereicht 2014 Rekordwert

Die Zahl der Patentanmeldungen stieg um 3,1 Prozent auf 274.000 und erreichte damit einen neuen Höchstwert. Das geht aus den jetzt veröffentlichten Zahlen des Europäischen Patentamts (EPO) hervor. Demnach reichten die EPO-Mitgliedstaaten insgesamt 95.156 neue Schutzrechte ein. Deutschland sicherte sich mit 31.647 Anmeldungen mit deutlichem Vorsprung den ersten Platz. Allerdings sank dieser Wert im Vergeleich zu 2013 um 0,8 Prozent.
Wie im Vorjahr folgen Frankreich, die Niederlande, die Schweiz und Großbritannien auf den weiteren Plätzen. Die Niederlande erzielten mit 9,1 Prozent den größten Zuwachs in den Top 10, wodurch die Schweiz vom dritten auf den vierten Platz abrutschte. Zudem kletterte Österreich durch ein Plus von 4,5 Prozent auf den achten Platz auf. Alle anderen Länder in der Top 10 hielten ihre Vorjahrespositionen.
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland beim EPO eingereichten Patenten jedoch nur auf dem dritten Platz. Firmen, Institutionen und Personen aus den USA meldeten 2014 insgesamt 71.745 Schutzrechte beim Europäischen Patentamt an, 6,8 Prozent mehr als im Jahr 2013. Aus Japan kamen 48.657 Patentanträge (minus 4,4 Prozent). China verbesserte sich um 18,2 Prozent auf 26.475 Anmeldungen.
Die meisten Patentanmeldungen reichte Samsung ein. Es führt die Statistik mit 2541 Anträgen an. Es folgen Philips (2317 Anträge), Siemens (2133 Anträge), LG (1638 Anträge) und Huawei (1600 Anträge). Die Statistik des EPO zeigt auch, dass 64 Prozent aller neuen Patente von Großunternehmen angemeldet wurden. Kleine und mittlere Unternehmen sowie Einzelperson waren für 30 Prozent verantwortlich, Universitäten und öffentliche Forschungseinrichtungen für 6 Prozent.

Laut EPO fielen 9869 Patentanmeldungen (plus 7,8 Prozent) im vergangenen Jahr in die Kategorie Computertechnologien, was Platz vier in der Statistik entspricht. 10.018 Anträge beschreiben digitale Kommunikationstechniken (plus 6,6 Prozent).
Führend waren jedoch die Bereiche Medizintechnik mit 11.124 Anträgen (plus 3,2 Prozent) und elektrische Maschinen, Apparate und Energie mit 10.944 Anträgen (plus 8 Prozent). Im Bereich digitale Kommunikation waren wiederum Huawei, Ericsson, Qualcomm und Nokia führend, während die meisten Patente für Computertechnologien von Samsung, Microsoft, Intel und Technicolor eingereicht wurden.

[mit Material von Stefan Beiersmann ZDNet.de]
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