EEBus Initiative kommt einheitlichem Smart-Home-Standard näher

15 der 51 Mitglieder der EEBus Initiative haben sich diese Woche im VDE Institut in Offenbach zum ersten Plugfest getroffen. Sie vernetzen dort ihre jeweils für den Einsatz im Smart Home gedachten Geräte und wollten damit vormachen, wie herstellerübergreifende Vernetzung elektronischer Geräte im Smart Home künftig konkret aussehen kann. Dabei kam ein mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) von Experten des VDE-Instituts entwickeltes Testsystem für das “Zertifizierungsprogramm Smart Home + Building” zum Einsatz, mit dem die Funktion und das Zusammenspiel der Smart-Home-Produkte nachgewiesen wird. Damit soll Kunden und Vernetzungspartnern die Sicherheit gegeben werden, dass der Informationsaustausch bei den für den Markteintritt vorgesehenen Produkten auch im Anwendungsalltag funktioniert.
Im ersten Schritt wurden die Geräte der teilnehmenden Firmen auf Konformität im Hinblick auf die EEBus/SHIP-Spezifikationen überprüft. Danach vernetzten sie die Geräte untereinander und prüften sie auf Basis mehreren Anwendungsfällen auf ihre Interoperabilität. “Damit wird erreicht, dass der Verbraucher Smart-Home-Produkte unterschiedlicher Hersteller für seine Heimvernetzung einsetzen kann und nicht an einen Hersteller gebunden ist”, erklärt VDE-Experte Siegfried Pongratz.
“Die guten Ergebnisse bei der Vernetzung so vieler Teilnehmer unter realistischen Bedingungen zeigt, dass das zugrundeliegende EEBus-Konzept erneut seine Praxis-Tauglichkeit und Effektivität unter Beweis gestellt hat”, sagt Peter Kellendonk. Vorsitzender der EEBus Initiative, in einer Pressemitteilung. “Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum internationalen Standard im Bereich Smart Home und Smart Grid.”
An dem Plugfest samt Konformitätstest im VDE-Institut waren aus dem Bereich Hausgeräte Bosch, Miele und Siemens beteiligt. Außerdem nahmen die Heizungshersetller Vaillant und Wolf, aus der Vernetzungstechnik Devolo, Intel und Murata und von den System-Lieferanten SMA, Busch Jaeger und Diehl teil. Außerdem waren das Fraunhofer-Institut, die Firma Kostal, die Energieversorger MVV, Beegy und Ebe sowie der Transaktionsspezialist Worldline und BMW mit einem Elektroauto vom Typ BMW Active E beteiligt.
Ais Sicht des EEBus-Vorsitzenden Kellendonk ist vor allem auch die Teilnahme internationaler Unternehmen wie Intel, Worldline und Murata erfreulich. “Die weltweite Einigung bei der Vernetzungstechnik ist unser Grundprinzip und Voraussetzung für unbeschränkte Interoperabilität.” Nur so sei es möglich, Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz allgemein zu steigern.
Bei der internationalen Zusammenarbeit gab es zudem kürzlich auch andere Fortschritte. Mitte März wurde auf der CeBIT eine strategische Kooperation zwischen der EEBus Initiative e.V. (EEBus e.V.) und dem Open Interconnect Consortium (OIC) vereinbart. Während EEBus in erster Linie von Firmen aus dem deutschsprachigen Raum beeinflusst ist, gehören dem OIC Firmen wie Acer, Cisco, Dell, GE, Honeywell, Intel, Lenovo und Samsung an. Ziel der Kooperation ist es, gemeinsam weltweite Interoperabilität elektronischer Geräte für das Smart Home zu schaffen. Eine ähnliche Vereinbarung hatte die EEBus Initiative Ende 2014 mit den beiden europäischen Initiativen AGORA (aus Frankreich) und Energy@home aus Italien (mit den Gründungsmitgliedern Electrolux, Indesit und Telecom Italia) getroffen.
