LG G4 auf offizieller Website des Herstellers gesichtet

LG hat sein kommendes Spitzenmodell G4 rund zwei Wochen vor der geplanten offiziellen Vorstellung wohl versehentlich auf seiner koreanischen Website veröffentlicht. Zu sehen ist die Vorder- sowie Rückseite des Android-Geräts. Letztere ist mit echtem Leder versehen. Neben den Bildern wurden auch Details zur Ausstattung publiziert. Auf die verfrühte Veröffentlichung im Netz wies unter anderem der Twitter-Nutzer @evleaks hin. Mittlerweile ist die Website nicht mehr zu erreichen. Die Bilder gibt es selbstredend noch im Netz zu sehen.

In einem Reddit-Thread sind die Bilder der Vorderseite sowie von verschiedenfarbigen Rückseiten noch verlinkt. Das Portal Android Central hat überdies sämtliche Bilder gesichert. Die LG-Website ist – allerdings ohne Bilder – zudem noch über den Google-Cache erreichbar.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich die Vorderseite des Smartphones kaum vom Vorgänger G3. Bei genauerem Hinsehen scheint sie nun jedoch eine Textur aufzuweisen. Wie der Anbieter bereits im offiziellen Teaser-Clip angedeutet hat, ist die Rückseite mit Leder beschichtet. LG zufolge handelt es sich nicht um Kunstleder, wie es zum Beispiel Samsung beim Galaxy Note 3 verwendet hat. Vielmehr sei echtes Leder verarbeitet worden, wie das Unternehmen unter dem Punkt Handcrafted Design näher ausführt. Als Farbvarianten stehen neben Braun auch Schwarz, Gelb und Rot zur Auswahl. Darüber hinaus ist das Gehäuse ebenso mit einer texturierten Kunststoffrückseite in Grau, Weiß und Gold erhältlich.
Ein weiteres veröffentlichtes Foto verrät nun zudem die Akku-Kapazität des G4 – eine der wenigen Spezifikationen, die bislang noch nicht im Netz zu finden waren. So wird der Energiespeicher des kommenden LG-Flaggschiffs – wie schon der des Vorgängers – 3000 mAh fassen. Somit ist eine zumindest ebenso lange Akkulaufzeit zu erwarten wie beim G3. Die Rückseite ist laut dem Bild auch wieder abnehmbar. Der Akku lässt sich ebenfalls austauschen. Ein Micro-SD-Kartensteckplatz ist gleichermaßen an Bord.
Auf der Website hielt das Unternehmen überdies noch detaillierte Informationen zur Kamera des G4 bereit. Wie bereits bekannt wird diese mit einer lichtempfindlicheren F1.8-Blende ausgerüstet sein. Dadurch soll das nächste LG-Flaggschiff bessere Aufnahmen – auch bei wenig Licht – anfertigen können. Außerdem wird es eine Funktion für Unschärfe-Effekte geben. Ein Farbspektrum-Sensor soll vor einem Schnappschuss per Infrarot die Farben einer Szene analysieren und daraufhin für möglichst natürliche und lebendige Farben sorgen. Eine weitere Funktionalität ermöglicht das Einstellen der Verschlusszeit, sodass in der Nacht ebenso Lichteffekte entstehen können.

LG will darüber hinaus einen manuellen Modus integrieren, der neben der Verschlusszeit zahlreiche weitere Anpassungsmöglichkeiten für ISO, Weißabgleich, Helligkeit, Belichtung oder die Geschwindigkeit des Auslösers offeriert. Aufnahmen speichert das Smartphone zusätzlich im RAW-Format. Daneben spendiert LG der Kamera einen verbesserten optischen Bildstabilisator und auch wieder einen Laser-Autofokus, der beim G4 laut Hersteller besonders schnell ist. Ein Dual-LED-Bitz wird ebenfalls erneut verbaut sein, wie unter anderem bereits aus dem Teaser-Clip hervorgeht. Die Auflösung der Kamera soll 16 Megapixel betragen und somit höher sein als beim Vorgänger. Die Front-Kamera wird mit 7 Megapixeln ebenso höher auflösen.
Bereits bekannt war, dass der G3-Nachfolger eine Diagonale von 5,5 Zoll sowie eine QHD-Auflösung von 2560 mal 1440 Bildpunkten besitzen soll. Dabei wird LG laut den aktuellen Informationen auf ein IPS-Quantum-Panel setzen, das authentische Farben liefern soll. Zudem ist es dem Anbieter zufolge energieeffizient und hell, sodass sich das Display auch bei Sonnenlicht gut ablesen lässt. Verbesserungen gibt es auch bei der Reaktionszeit des Touchscreens. Durch LGs Advanced-In-Cell-Technologie ist der Touchsensor unmittelbar in das LCD integriert, sodass die Reaktionszeiten entsprechend kürzer werden sollen.
Das G4 soll dank LGs AIT-Technologie auch dünner sein als der Vorgänger, ist im Vergleich zum Galaxy S6 jedoch noch immer merklich dicker. Laut den ausgewiesenen Maßen kommt es mit einer Bauhöhe von 8,9 Millimetern. In der Höhe und Breite misst es rund 15 mal 7,5 Zentimeter und ist damit etwas länger und breiter als das G3. Die erneut verbauten Rearkeys sollen für eine Benutzerfreundlichkeit sorgen. Zur Software macht der Smartphone-Hersteller ebenfalls Angaben. Das LG UX 4.0 hatte es schon in einem Youtube-Clip vorgestellt.

Die weiteren, auf der koreanischen Website aufgeführten Spezifikationen scheinen den technischen Daten des G3 zu entsprechen. Ein Benchmark-Test hat die Details des G4 aber bereits vergangene Woche enthüllt. Demnach gibt es beim Prozessor eine kleine Überraschung: LG soll nämlich nicht auf das Premium-Modell von Qualcomm – den Snapdragon 810 – setzen, sondern auf das etwas leistungsschwächere Modell Snapdragon 808. Dafür soll es aber wohl keine Probleme mit der Wärmeentwicklung geben.
Der Snapdragon-808-Prozessor besitzt das gleiche Multimode-LTE-Modem wie der Snapdragon-810-Chip, ist aber statt mit einer Adreno-430- mit der Adreno-418-GPU ausgestattet. Diese ist für 2K-Displays konzipiert (WQXGA, 2560 mal 1600 Pixel), kann aber genauso externe 4K-Bildschirme per HDMI 1.4 ansteuern. Ein weiterer Unterschied zum 810er-Chip ist, dass er lediglich mit zwei 1,8 GHz schnellen Cortex-A57-Kernen sowie vier Cortex-A53-Kernen ausgestattet ist. Der Snapdragon 810 ist demgegenüber ein Octa-Core-Prozessor. Des Weiteren wird der Snapdragon-Chip laut dem Benchmark wieder von 3 GByte RAM unterstützt. Der interne Speicher beläuft sich auf 32 GByte, wovon rund 23 GByte für Daten übrig bleiben.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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