Investitionen in europäische Start-ups erreichen Höchstwert

Investitionen des Internet-Unternehmens Rocket Internet haben erheblich dazu beigetragen, dass im ersten Quartal dieses Jahres 2,6 Milliarden Euro in europäische Jungunternehmen investiert wurden. Das ist mehr als in den vergangenen fast 14 Jahren. Ein ähnlicher Wert war zuletzt dritten Quartal 2001 erreicht worden. Das geht aus dem Quartalsbericht von Dow Jones VentureSource hervor, der die Entwicklung von Risikokapitalfonds sowie deren Beteiligungen resümiert.
Alles in allem bekamen Firmen in Europa 41 Prozent mehr Beteiligungen als im vorangegangenen Quartal. Rocket Internet trug laut Dow Jones 503 Millionen Euro dazu bei, die es in drei Start-ups für Essenslieferungen investierte: Delivery Hero, Grocery Delivery E-Services USA und Foodpanda.
Gleichzeitig gründete Rocket Internet die neue Unternehmenseinheit Global Online Takeaway Group, welche neben der Beteiligung an Foodpanda sowie der neu erworbenen Beteiligung an Delivery Hero auch La Nevera Roja und Pizzabo umfasst.

Bei Letzteren handelt es sich um Anbieter für Online-Essensbestellungen in Spanien respektive Italien. Rocket Internet hat diese nun vollständig übernommen. Die neu gegründete Gruppe wird in 64 Ländern aktiv sein. Sie arbeite dort mit insgesamt 140.000 Restaurants zusammen.
Laut dem Dow-Jones-Report dominierten im ersten Quartal 2015 Investments in Dienstleistungen für Verbraucher das Venture-Capital-Engagement. Wertmäßig machte dieser Bereich die Hälfte aller Investitionen aus, gefolgt von 17 Prozent für Finanzdienstleistungen sowie 16 Prozent für IT-Services.
In Deutschland beheimatete Firmen erhielten mit 921 Millionen Euro Risikokapital den Löwenanteil. Ihnen folgen Unternehmen in Großbritannien mit 866 Millionen Euro sowie französische Firmen mit 292 Millionen Euro. Dow Jones VentureSource weist jedoch darauf hin, dass die Mittelbeschaffung der europäischen Risikokapitalfonds – ebenso wie ihre Zahl – im Vergleich zum vierten Quartal 2014 zurückging. Während Fusionen, Übernahmen und Börsengänge von Unternehmen zahlenmäßig leicht anstiegen, reduzierten sich die Einnahmen durch Börsengänge auf weniger als ein Fünftel der im Vorquartal erzielten Resultate.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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