Ex-HP-Chefin Fiorina will erste US-Präsidentin werden

Carly Fiorina, einst erste Chefin von HP, will 2016 als Nachfolgerin von Barack Obama als erste Präsidentin ins Weißen Haus einziehen. Auf dem Weg dahin muss sie sich jedoch zunächst innerhalb der Republikanischen Partei durchsetzen. Dabei tritt sie unter anderem gegen Jeb Bush, den Bruder des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush, an. Umfragen zufolge dürfte ihr das nicht gelingen.
“Ich glaube, ich bin die beste Person für den Job, weil ich verstehe, wie die Wirtschaft funktioniert”, sagte sie in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC. Bereits vor zwei Wochen gab es Berichte, dass die Texanerin sich um das höchste politische Amt in den USA bewerben will. Fiorina sei eine Gegnerin der Netzneutralität und kritisiere die von der Federal Communications Commission vorgelegten neuen Regeln, hieß es damals. Sie habe dabei jedoch gezeigt, dass sie die nicht wirklich verstanden habe.
Bereits 2010 versucht Fiorina in die Politik einzusteigen. Sie trat damals gegen die Demokratin Barbara Boxer im Kampf um einen Platz im US-Senat an – allerdings erfolglos. Bereits 2003 gehörte sie eine Gruppe an, die den ehemaligen kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger bei der Zusammenstellung seiner Regierung beriet. 2008 unterstützte sie die Präsidentschaftskandidatur von John McCain.
Sollte sie es wider Erwarten doch schaffen zur Präsidentschaftskandidatin der Republikaner gekürt zu werden, könnte sie sich der Demokratin Hillary Clinton gegenüberstehen. Die Frau des ehemaligen Präsidenten Bill Clinton gilt bei den Demokraten als Favorit.
Von 1999 bis 2005 leitete Fiorina HP in einer turbulenten Phase den IT-Konzern Hewlett-Packard. Unter ihrer Führung fusioniert der Konzern mit Compaq und kämpfte gegen den Zusammenbruch der Dot-com-Blase an. Wegen Differenzen mit anderen Vorstandsmitgliedern trat sie 2005 zurück. Als Grund für den Rücktritt wurden unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung genannt.
Sie galt bei Hewlett-Packard als umstritten, obwohl sie den Umsatz steigern und das Unternehmen finanziell konsolidieren konnte. Beobachter warfen ihr unter anderem mangelnde Branchenkenntnis sowie die massiven Entlassungen vor. Dessen ungeachtet wählte das US-Wirtschaftsmagazin Fortune Fiorina von 2000 bis 2005 jeweils zur mächtigsten Frau in der Wirtschaft.