Traditionelle Tape-Speicherung wird objektorientiert und Cloud-fähig

Die texanische Firma Crossroads Systems liefert das nach eigenen Angaben erste Cloud Tape. Es wird mit Version 3.0 seiner Strongbox realsiiert, die Daten objektorientiert auf das Band speichert. Der Zugriff auf Dateien und Objekte funktioniert also nur mit Bändern, die die neue Art des Speicherns nutzen, nicht aber mit alten Archiven.
Die Weiterentwicklung der Storage-Lösung Strongbox modernisiert die traditionelle Speicherform. David Cerf, stellvertretender Vorsitzender für strategische Unternehmensentwicklung bei Crossroads, sieht die exponentielle Steigerung der Datenmengen als Grund für die Notwendigkeit, das preiswerte Storage-Mittel auf die neue Technik umzustellen: “Objekte werden heute gewöhnlich auf Festplatte gespeichert, doch das sprengt für viele Unternehmen schnell den Kostenrahmen, wenn Kapazitätsanforderungen steigen oder wenn der Bedarf nach sicheren, ausgelagerten Kopien beziehungsweise standortübergreifenden Sicherungskonzepten wächst.”
Der Hersteller verspricht im Datenblatt (PDF) die kosteneffektivste Methode, unstrukturierte Daten zu speichern und gleichzeitig in Langzeitarchiven aufzuheben. Das sei in den Dateispeicherstandards CIFS, NTFS und dem objektorientierten Modell S3 möglich.

Neuheiten der Strongbox 3.0 sind unter anderem eine objektbasierte S3-Schnittstelle per RESTful API, die eine Verbindung zwischen Cloud Applikationen und dem Tape-Speicher herstellt, ohne dass spezielle Abfragen oder individuelle Schnittstellen erforderlich sind.
Strongbox kann zusammen mit bereits vorhandenen Speicherlösungen oder als Stand-Alone NAS-Speicher verwendet werden. Die Geräte sind in mehreren Varianten erhältlich und können mit Speichern von bis zu 39 Petabyte arbeiten, mit bis zu 100 Millionen Dateien in Version T10G2, intern lassen sich 16 TByte Diskspeicher anfügen. In Version T30G2 können intern bis zu 65 TByte Diskspeicher hinzugefügt und bis zu 1,6 Milliarden Dateien verwaltet werden.
Die Strongbox wird bereits in der Grundausstattung mit einer zu nutzenden Kapazitätslizenz von 250 TByte geliefert. Diese kann in Schritten zu jeweils 250 TByte erweitert werden. Das gilt sowohl für die T10G2 als auch für die T30G2. Die T10G2 kann bis zu vier LTO5- oder LTO-6-Bandlaufwerke steuern, die T30G2 bis zu 16 davon.
Der empfohlene Verkaufspreis beginnt bei einer T10G2 mit 7,9 TByte nutzbarem Disk-Cache und einer SAS-Karte bei 23.000 Euro. Weitere Bestandteile sind Verhandlungssache. Eine laufende Wartung ist nicht im Preis enthalten. Die deutsche Niederlassung des texanischen Produzenten gibt zu: Unter 100 TByte Daten lohnt sich das Produkt noch nicht, bei mehr würde sich aber die Investition schnell auszahlen.