Kurz-URLs: Bitly schiebt Affiliate-Links und Cookies unter

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Bitly Logo (Grafik: Bitly)

Wie jetzt erst bekannt wurde, kooperiert Bitly seit einiger Zeit mit dem Affiliate-Anbieter VigLink. Dazu bringt der Kurzlink-Dienst teilweise auch Cookies auf den Rechnern der Personen aus, die einen der verkürzten Links anklicken. Die Kooperation zwischen den beiden Diensten wurde in einem nicht datierten Knowledge-Base-Artikel von Bitly bekannt gegeben. Er soll im März veröffentlicht worden sein.

Kurz-URLs werden verwendet, um zum Beispiel vergleichsweise lange Links wie “http://www.itespresso.de/2014/05/09/kurz-url-dienst-bitly-nimmt-dringendes-sicherheitsupdate-vor/“, in einem Formular mit Zeichenbegrenzung unterzubringen. Im Beispiel hat Bitly daraus “http://bit.ly/1FUems1” gemacht. Führt so ein Link nun zu einem Produkt, und klickt ein anderer Nutzer auf den Link, der das Produkt anschließend kauft, bekommen VigLink und BitLink eine Provision. Das ist an sich nichts ungewöhnliches, unangenehm stößt jedoch auf, dass dies heimlich getan wird.

Denn für die meisten Nutzer dürfte nach dem Knowledge-Base-Artikel nicht klar sein, dass sie an dem Programm teilnehmen. In dem Beitrag spricht Bitly davon, dass es sich dabei um einen Test handelt und dass derzeit nur ein kleiner Teil der Links mit dem Affiliate-Programm von VigLink verbunden wird. Das Unternehmen weist auch darauf hin, dass eigene Affiliate-Links durch den Dienst nicht überschrieben würden.

Allerdings soll es bereits erste Meldungen geben, dass eigene Affiliate-Links nach der Verkürzung nicht mehr richtig zugeordnet werden konnten. Bitly versichert, dass Nutzer nach wie vor auf der gewünschten Seite landen.

Allerdings sorgt die spezielle URL dafür, dass darin die ID oder ein Nutzername des Afflilates enthalten ist. Damit können Werber sämtlichen Traffic, der über den Affiliate, in diesem Fall also Bitly, generiert wird, feststellen und entsprechend vergüten.

Bitly ist einer der meistgenutzten URL-Shortener am Markt und soll bislang 22 Milliarden Links verkürzt haben. Weitere Möglichkeiten, Links zu verkürzen bieten TinyURL oder goo.gl von Googles. Twitter kürzt seit Sommer 2011 Links ab einer Länge von 20 Zeichen ebenfalls. Damit erkennen Analysetools dass der Besucher über Twitter kommt – unabhängig davon, ob er die Website, eine App oder einen Desktop-Client verwendet hat. Auch hier hatte der Schritt konkrete, wirtschaftliche Gründe: Twitter wollte seine Bedeutung so für Websitebetreiber transparent machen und sie damit dazu bewegen, die Werbemöglichkeiten zu nutzen.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de].

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