Stiftung Warentest: Über 80 Prozent der Banking-Apps sind nicht gut

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Checkliste (Bild: Shutterstock/Dmitry Naumov)

Die Stiftung Warentest hat 38 gängige Banking-Apps untersucht. Davon erhalten nur sieben die Bewertung “gut”, da sie nach Auffassung der Tester reibungslos und sicher funktionieren. Der ausführliche Tests erscheint der in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest.

Grundsätzlich halten die Tester das mobile Banking mit Apps für ebenso sicher wie am PC. Für alle Apps im Test hielten die Banken mindestens ein sicheres Verfahren bereit. Bemängelt wurde hingegen der Funktionsumfang, der nicht den des gewohnten Onlinebankings am PC erreiche. Bei elf der getesteten Apps lassen sich zum Beispiel Überweisungen nicht als Vorlage für weitere Aufträge speichern. Dreizehn Apps erlauben keine Termin- oder Auslandsüberweisungen. Und mit sieben der getesteten Apps können keine Daueraufträge angelegt werden.

Als sinnvoll erachten die Tester den Schutz einer Banking-App durch ein zusätzliches Passwort. Allerdings boten die Anwendungen teilweise auch die Speicherung der PIN an. Das aber widerspricht oft den Nutzungsbedingungen der Banken. Der Anwender geht so das Risiko ein, bei Schäden möglicherwieise selbst haften zu müssen.

Die Datenschutzbestimmungen der getesteten Apps entsprachen in der Regel den gesetzlichen Vorgaben. Über die Hälfte versendet laut Finanztest keine überflüssigen und sensiblen Daten unverschlüsselt, die sonst von Dritten mitgelesen werden könnten.

Als mangelhaft fiel jedoch die App Numbrs des Schweizer Anbieters Centralway durch. Die Anwendung sei so konzipiert, dass dem Hersteller alle Zugangsdaten und TANs zur Bestätigung der Aufträge übertragen würden und er diese speichern kann. Numbrs erreichte durch Fernsehwerbung hohe Downloadzahlen. Im Rahmen einer “Media for Equity”-Vereinbarung übernahm die ProSiebenSat.1 Media AG Anteile an Centralway.

Die insgesamt beste Bewertung erhielt die Banking-App der Sparkasse. Mit “gut” wurden außerdem VR-Banking, Ing-Diba Banking sowie OutBank DE beurteilt. Die multibankfähige App Numbrs erhielt als einzige von den Testern ein “mangelhaft”.

Die getesteten Anwendungen waren überwiegend kostenlos. Die kostenpflichtigen schlugen zwischen einmalig 99 Cent und knapp neun Euro jährlich zu Buche. Eine bessere Qualität konnte den kostenpflichtigen Apps jedoch nicht attestiert werden – umgekehrt waren die kostenlosen nicht schlechter. Der Banking-Apps-Test ist bereits zum Preis von 2 Euro abrufbar.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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