Breitband: Vodafone gewinnt erste Großkunden fürs Kabelnetz

Es handelt sich um die Lottogesellschaften Berlin und Brandenburg. Deren insgesamt 1622 Annahmestellen in Berlin und Brandenburg wurden jetzt über das Festnetz mit zwei Rechenzentren in Berlin verbunden. Um die jeweils bestmögliche Anbindung zu bieten, kommt bei einem Drittel davon das Kabelnetz zum Einsatz.
Nachdem Vodafone Kabel Deutschland übernommen und im Dezember mit der Kombination der Angebote aus Mobilfunk und Kabelnetz begonnen hat, konnte jetzt das erste größere Projekt abgeschlossen werden, bei dem Firmenkunden über den Kabelanschluss mit einem Internetzugang versorgt werden. Die Pioniere sind die die Lottogesellschaften Berlin und Brandenburg. Die Technik kommt bei der Anbindung der Annahmestellen an zwei Rechenzentren in Berlin zum Zuge.
Angebote für Firmenkunden, via Kabel den Internetzugang herzustellen, gibt es sowohl von Kabel Deutschland als auch den Mitbewerbern schon länger http://www.zdnet.de/88202955/im-vergleich-kabel-internet-angebote-fuer-privat-und-geschaeftskunden/. Allerdings handelt es sich dabei um – zwar mehrere – aber jeweils fix definierte Pakete. Die richten sich an kleine Firmen. Dazu, wie diese Angebote angenommen werden, macht Vodafone keine Angaben. Die Premiere in Berlin und Brandenburg ist nun, dass im Rahmen des Projektgeschäfts das Kabelnetz als strategische Alternative zum Einsatz kommt.
“Dieses Projekt zeigt, dass sich die Investition in den Kauf von Kabel Deutschland auch immer stärker für unser Firmenkundengeschäft bezahlt macht. Dank Kabel können wir unseren Großkunden einen besseren und schnelleren Service sowie deutlich höhere Bandbreiten bieten, um ihr Geschäft fit für die digitale Zukunft zu machen. Zudem reduzieren sich bei Projekten dieser Art unsere Kosten für die Nutzung der sogenannten letzten Meile erheblich”, wird Philip Lacor, Geschäftsführer Firmenkunden bei Vodafone Deutschland, in einer Pressemitteilung zitiert.
Insgesamt mussten 1622 Annahmestellen in Berlin und Brandenburg mit zwei Rechenzentren in Berlin verbunden werden. Als Partner von Vodafone hat die TDT GmbH die Planung und Umsetzung des Projekts begleitet und die erforderlichen Router in den Annahmestellen sowie die benötigten Netzwerkkomponenten in den Rechenzentren der Lotto-Gesellschaft installiert. Für die war einerseits eine stabile Anbindung wichtig – denn ohne Verbindung kein Geschäft in den Annahmestellen. Andererseits sollte eine zweite Möglichkeit zur Verfügung stehen, um bei Störungen im Festnetz weiterarbeiten zu können. Die wird bei allen Annahmestellen via Mobilfunknetz gewährleistet.
Bei einem Drittel der Anschlüsse kommt als Erstverbindung statt DSL das Kabelnetz zum Zuge. Vodafone begründet das mit schnelleren und besseren Service: „Denn bei der Vodafone-eigenen Kabelinfrastruktur wird die Anschaltzeit im Vergleich zur Nutzung der DSL-Leitungen von Drittanbietern erheblich reduziert.” Zudem hebt der Provider die über das Kabelnetz erreichbare Bandbreit von aktuell bis zu 200 MBit/s hervor – auch wenn die bei den für die Lotto-Gesellschaften zu übertagenden Datenmengen wohl weniger ausschlaggebend gewesen ist.
Die maximale Bandbreite bei den von der Stange buchbaren Internetpaketen für Business-Kunden von Kabel Deutschland liegt übrigens aktuell bei 100 MBit/s. Dies kostet in den ersten zwölf Monaten 25 Euro, für den Rest der zweijährigen Vertragslaufzeit dann 43 Euro pro Monat. Bei Unitymedia http://www.kabelbwbusiness.de/produkte-internet.html sind in dessen Verbreitungsgebiet zwar bis zu 150 MBit/s möglich, das kostet allerdings auch knapp 80 Euro pro Monat. Das Paket mit 100 MBit/s ist hier mit rund 47 Euro pro Monat ebenfalls deutlich teurer.