Windows 10 kostet Teilnehmer am Insider-Programm nichts

Das hat der zuständige Microsoft-Manager jetzt bestätigt. Laut Gabe Aul bliebt die verwendete Vorschauversion auch nach dem Upgrade auf die Final von Windows 10 aktiviert. Eine gültige Windows-7- oder Windows-8-Lizenz müssen Teilnehmer am Insider-Programm nicht nachweisen. Zur Aussage, Windows Insider erhielten eine Windows-10-Lizenz geschenkt, will sich Microsoft jedoch nicht hinreißen lassen.
In einem Tweet hat der zuständige Microsoft-Manager Gabe Aul nun bestätigt, dass Windows Insider, die derzeit die Vorschau von Windows 10 testen, für die finale Version des Betriebssystems nichts bezahlen müssen. Ihm zufolge bleibt die derzeit genutzte Kopie von Windows 10 Kopie aktiviert, solange sie mit einem Microsoft-Konto verbunden ist. Diese Voraussetzung hatte Aul in einem Blogeintrag genannt. Der wurde im Nachhinein geändert, da die erste Version für Verwirrung gesorgt hatte.
Zunächst hieß es darin: “Solange Sie ein Build der Insider Preview ausführen und es mit dem für die Registrierung benutzten Microsoft-Konto verbunden haben, erhalten Sie das Final Release von Windows 10 und bleiben aktiviert. Sobald sie das Build erfolgreich installiert und aktiviert haben, können sie mit dem finalen Medium auf diesem PC auch eine Neuinstallation durchführen, wenn Sie von vorne anfangen möchten.”
Die Formulierungen “bleiben aktiviert” und “aktiviert haben” wurden später gestrichen. Einen Hinweis auf die Änderungen gab es zunächst nicht. Zudem wurde der Satz “Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass nur Nutzer eines echten Windows 7 oder Windows 8.1 im Rahmen des kostenlosen Angebots ein Upgrade auf Windows 10 durchführen können” hinzugefügt
ZDNet-Blogger Ed Bott macht darauf aufmerksam, dass weder der ursprüngliche noch der geänderte Blogeintrag oder ein Tweet von Aul das Wort “Lizenz” enthält. Microsoft halte damit an einer “ungeschriebenen” Regel fest. Sie sei für Hobby-Nutzer, Enthusiasten und IT-Profis und unterscheide sich von den Regeln, die Microsofts Rechtsabteilung in den Lizenzvereinbarungen für PC-Hersteller und Endverbraucher festgelegt habe.
“Microsofts TechNet-Programm war lange Jahre ein Geschenk an diese Gruppe. Es bot für wenige Hundert Dollar Software im Wert von Tausenden Dollar. Das Windows-Insider-Programm wird in diesem Geist geführt”, so Bott. Auls Blogeintrag sei einer der wenigen Fälle, in denen Microsoft dies erwähne. Die Korrekturen habe wahrscheinlich Microsofts Rechtsabteilung veranlasst. Das ändere jedoch nichts daran, dass Windows Insider nicht für Windows 10 bezahlen müssten.
“Sie können es als Belohnung für die Millionen von Menschen ansehen, die am Windows-Insider-Programm teilgenommen haben, aber es gibt einen konkreten Grund”, schreibt Bott. “Es ist einfach nicht möglich, auf einem einzelnen PC eine aussagekräftige Lizenzüberprüfung durchzuführen. Jeder Versuch würde zu Reibereien führen. Genauso führen Problem bei der Aktivierung zu Spannungen.” Das wiederum könnte Nutzer veranlassen, das Upgrade abzubrechen, was wiederum Microsofts Ziel zuwiderlaufe, in drei Jahren eine Milliarde Windows-10-Nutzer vorweisen zu können.
Laut Bott geht es Microsoft darum, die Produktaktivierung zu vereinfachen. Wenn sozusagen als Kollateralschaden eine vergleichsweise kleine Zahl Technikbegeisterter zu einer kostenlosen Kopie von Windows 10 kommet, die ihnen eigentlich nicht zusteht, sei das ein geringer Preis für einen reibungslosen Upgrade-Prozess für diejenigen, die Anspruch auf das Gratis-Upgrade hätten.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.