Windows 10: Update führt Nutzer bei der Installation offenbar in eine Endlosschleife

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Windows 10 Bildschirm (Bild: Microsoft)

Bei der die Schleife verursachenden Aktualisierung handelt es sich um den letzte Woche freigegebenen kumulativen Patch KB3081424. Durch das mit Windows 10 eingeführte “Zwangs-Update” probiert das Microsoft-OS wiederholt, trotz des angezeigten Fehlers das Update einzuspielen.

Microsofts erste kumulative Aktualisierung für Windows 10, die das Unternehmen aus Redmond seit letzter Woche verteilt, führt bei einigen Anwendern offenbar zu wiederholten Neustarts. Das berichtet unter anderem der ZDNet.com-Autor Adrian Kingsley-Hughes. Beschwerden sind jedoch ebenso in Microsofts Support-Forum zu finden. Eine offizielle Lösung gibt es von dem Softwarekonzern bislang nicht.

Microsoft zufolge umfasst das Update KB3081424 “nicht sicherheitsrelevante Änderungen, um die Funktionalität von Windows 10 durch neue Features und Verbesserungen aufzuwerten. Aktualisierungen für Windows 10 sind kumulativ. Daher beinhaltet dieses Paket alle zuvor veröffentlichten Fixes (siehe KB3074683). Falls Sie frühere Updates bereits aufgespielt haben, werden nur die jüngsten, in diesem Paket enthaltenen Fehlerkorrekturen heruntergeladen und auf Ihrem Rechner installiert.”

Bei Kingsley-Hughes und auch anderen Anwendern brach die Installation des Updates allerdings mit dem Hinweis ab, dass sie nicht abgeschlossen werden kann, weshalb Windows sämtliche Änderungen rückgängig mache. Dadurch beginnt dann auch die zwangsweise Endlos-Installationsschleife. Da Windows-10-Nutzer inzwischen nicht mehr selbst wählen können, welche Patches sie einspielen und welche nicht, versucht das Betriebssystem automatisch eine Neuinstallation der Aktualisierung, die dann erneut scheitert und wiederum zu einem weiteren Neustart des Rechners führt.

Zur Lösung des Problems trägt offenbar auch nicht das von Microsoft mittlerweile bereitgestellte Werkzeug bei, das in der Lage ist, einzelne Fixes für Windows 10 zu blockieren. Das Update KB301424 lasse sich damit nämlich nicht auswählen, führt Kingsley-Hughes weiter aus. “Ich war also gezwungen, den Rechner nicht mehr zu benutzen, bis Microsoft einen Fix anbietet, oder selbst eine Lösung zu finden.”

Sein Rechner habe das Update dann schließlich nach einem manuellen Eingriff in die Registry korrekt installiert. Allerdings rate er Anwendern von dieser Lösung, die sich ebenso in der Microsoft-Community finde, ab. Selbiges gelte für von mehreren Technik-Sites beschriebenen Fehlerkorrekturen. “Diese ‘Fixes’ können leicht Ihr System beschädigen”, kommentiert Kingsley-Hughes.

Will ein Nutzer den Eingriff trotzdem wagen, so sollte er vorsichtshalber – etwa mit der Windows-Systemwiederherstellung (System Restore) – vorab ein Backup erstellen. Im Anschluss ruft er dann die Registry auf und entfernt unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\ProfileList die SIDs von nicht mehr existenten Anwendern. Welche Nutzer lokal vorhanden sind, lässt sich in der Systemsteuerung einsehen.

Wie weit das Problem verbreitet ist, kann Kingsley-Hughes nach eigenen Angaben nicht einschätzen. Von seinen insgesamt zwölf Produktiv- und Testrechnern sei nur einer betroffen. Sicher ist dagegen, dass auch einige Nutzer mit deutschsprachigem Windows – darunter Leser der ITespresso-Schwesterpublikation ZDNet – von der Endlossschleife betroffen sind.

windows-10-update (Screenshot: ZDNet.de)
Kumulatives Updates 3081424 für Windows 10 (Screenshot: ZDNet.de)

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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