Wunderflats bekommt Funding von knapp 500.000 Euro

Das deutsche Start-up hatte 2014 am Microsoft Ventures Accelerator in Berlin teilgenommen. Es wird zudem von Google unterstützt. Ziel ist es, einen Online-Marktplatz für die Vermittlung möblierter Wohnungen aufzubauen – allerdings nicht für Touristen, sondern für Personen, die sie für mindestens einen Monat benötigen.
Das Berliner Start-up Wunderflats hat von mehreren Geldgebern eine Finanzierung in Höhe von knapp 500.000 Euro erhalten. Zu den Investoren zählen Paul Schwarzenholz und Björn Kolbmüller, die Gründer des Parfümhändlers Flaconi, Arthur Mai, frühere Manager bei Project A Ventures, sowie Otto Suwelack und Michael Goldapp. Mit dem Betrag wollen die Wunderflats-Gründer Jan Hase und Arkadi Jampolski die Grundlage für das weitere Wachstum ihrer Plattform zur Vermittlung von möblierten Wohnungen schaffen.

Über Wunderflats können Privatpersonen und Firmen geprüfte, möblierte Wohnungen anmieten. Im Gegensatz zu Angeboten wie Airbnb, dem in Deutschland gegründeten 9flats, oder Wimdu, dem Airbnb-Klon von Rocket Internet, will Wunderflats aber nicht in erster Linie Touristen ansprechen, sondern sich auf Freelancer, Studenten, Praktikanten und Personen konzentrieren, die beruflich einen vorübergehenden Auslandsaufenthalt absolvieren.
“Heute hat man die Wahl zwischen Hotel, Airbnb oder einer unmöblierten Wohnung für zwei Jahre bei Immoscout. Wenn man etwas dazwischen sucht, ist man in einer schwierigen Situation”, erklärt Jan Hase in einer Pressemitteilung. “Als IT-Consultant musste ich Aufträge ablehnen, da ich keine möblierte Unterkunft für ein paar Monate gefunden habe. Als uns klar wurde, wie vielen Menschen es ähnlich geht, haben wir Wunderflats gegründet.”
Das Start-up war 2014 Teilnehmer der zweiten Gründerklasse des Microsoft Ventures Accelerators in Berlin. Unterstützt wurde es bisher zudem von Hasso Plattner Ventures, zu den Partner zählen aber auch Google und die Bank Santander.
Wunderflats geht europaweit von rund 20 Millionen Menschen aus, die pro Jahr eine möblierte Wohnung für einen Zeitraum von ein bis zwölf Monaten suchen. Um den Bedarf decken zu können, ist es aber noch ein weiter Weg. Derzeit bietet man vor allem in Berlin möblierte Wohnungen an. Dort kann man auf aktuell rund 2000 Angebote verweisen. Anderswo ist das Angebot noch sehr überschaubar: Außer in der Universitätsstadt Münster und in Wiesbaden werden nur noch Wohngelegenheiten im hessischen Oestrich-Winkel (Sitz der EBS Universität für Wirtschaft und Recht) sowie in Geisenheim (Sitz der aus einer Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau hervorgegangenen Hochschule Geisenheim).
Außerdem hat das Start-up seine Fühler bereits nach München ausgestreckt. Deutsche Groß- und Universitätsstädte wie Hamburg, Köln, Dresden oder Stuttgart vermisst man dagegen derzeit noch. Das soll nun geändert werden. Insgesamt werden sieben neue Mitarbeiter gesucht. “Innerhalb von sechs Monaten sind wir Marktführer in Berlin geworden. Mit dem Funding werden wir das in anderen europäischen Großstädten wiederholen”, verspricht Mitgründer Hase. Ein Schwerpunkt scheint dabei auf Spanien zu liegen: In der noch überschaubaren Auswahlliste sind bereits jetzt Sevilla und Granada aufgeführt.
