Payment Services: iZettle bekommt Finanzspritze von 60 Millionen Euro

Das Geld für das auch in Deutschland aktive Unternehmen stammt vor allem von dem bisher schon an dem schwedischen Start-up beteiligten Intel Capital sowie von Zouk Capital. Es ist bereits die vierte, erfolgreiche Finanzierungsrunde für das Unternehmen. Mit iZettle Advance wird zugleich ein neues Finanzierungsangebot für Kleinunternehmen vorgestellt.
Der schwedische Payment-Service-Provider iZettle hat in einer Serie-D-Finanzierungsrunde 60 Millionen Euro erhalten. Das Geld stammt von den bisherigen Investoren, darunter Intel Capital, dem Wagniskapitalarm des Chip-Herstellers, sowie zum Teil vom neu eingestiegenen Zouk Capital. Die Summe soll in erster Linie dafür aufgewendet werden, das heute neu vorgestellte Angebot iZettle Advance im Markt einzuführen.
Dieses Angebot richtet sich vor allem an kleine Unternehmen. Mit ihm verlässt iZettle das angestammte Tätigkeitsfeld der Zahlungsabwicklung und übernimmt – nach dem Vorbild von PayPal – Funktionen einer Bank, indem es Kleinunternehmen Geld vorstreckt. Sie können mit iZettle Advance quasi einen Vorschuss auf künftige Verkäufe erhalten. Voraussetzung ist, dass die dann über die Terminals des Anbieters abgewickelt werden.
Das Angebot ist auf Europa beschränkt und grundsätzlich ab sofort verfügbar, es wird aber etwas dauern, bis es in allen vier europäischen Ländern, in denen das Unternehmen derzeit tätig ist –neben Schweden und Deutschland auch Großbritannien, Spanien – tatsächlich genutzt werden kann.
Mit iZettle Advance soll das Problem des stark schwankenden Cash-Flows in Kleinunternehmen angegangen werden. Dies macht es diesen Firmen oft schwer, traditionelle Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Außerdem will iZettle Nutzer seines Dienstes vorqualifizieren, so dass die bürokratischen Hürden, um das Finanzierungsangebot dann tatsächlich in Anspruch zu nehmen, reduziert werden.
Nachdem die Zahlung genehmigt wurde, soll der Betrag innerhalb weniger Tage überwiesen werden. Die Rückzahlungen wird dann automatisch über die via iZettle abgewickelten Zahlungen verrechnet, indem davon ein etwas größerer Anteil als normalerweise einbehalten wird. Das hat den Vorteil, dass sich bei schwankenden Verkaufserlösen auch die Tilgungsraten automatisch anpassen.
Regulär fallen bei Zahlungen mit iZettle bei Verwendung von EC-Karten für den Verkäufer 0,95 Prozent der Transaktionssumme an, bei anderen Karten, die V-Pay oder Maestro unterstützen, 2,75 Prozent. Einen Kartenleser mit Anschluss via Kabel gibt es kostenlos, die iZettle Pro genannte Bluetooth-Variante, die auch ein Display bietet, kostet einmalig 79 Euro.