Epson erweitert Angebot an EcoTank-Druckern

Die Modelle Epson EcoTank-ET-2500, ET-2550 und ET-4500 sind bereits erhältlich. Sie kosten 310, 350 respektive 460 Euro. Dafür bekommen Käufer den für zwei Jahre ausgelegten Tintenvorrat gleich mit. Außerdem ist weiteres Verbrauchsmaterial ausgesprochen günstig erhältlich, was niedrige Seitenpreise ermöglichen soll.
Epson hat angekündigt, seine vor knapp einem Jahr erstmals vorgestellte Reihe der Eco-Tank-Drucker um fünf Modelle zu erweitern. Je nach Modell richten sie sich an private Nutzer, sind für den Einsatz im Home Office gedacht oder eigenen sich in der Ausführung mit dem unterstützen Format A3+ auch für Unternehmen. Besonderheit aller Eco-Tank-Drucker ist der große Tintenvorrat. Er erlaubt es laut Epson, bis zu zwei Jahre beziehungsweise zwischen 6500 und 11.000 Seiten in Schwarzweiß und Farbe ohne Patronenwechsel zu drucken.

An Heimanwender richten sich die beiden 3-in-1-Geräte ET-2500 (310 Euro) und ET-2550 (349 Euro). Zusätzlich eine Faxfunktion bieten die für das Kleinbüro gedachten Geräte Epson EcoTank ET-4500 (460 Euro) und Epson EcoTank ET-4550 (570 Euro). Mit dem EcoTank ET-14000 (für 750 Euro) kommt auch ein Drucker für DIN A3+ neu dazu. Alle fünf Modelle sollen noch im Laufe des Septembers 2015 erhältlich sein. Die bei allen verwendbaren Flaschen mit 70 Millilitern Nachfülltinte sind im Handel für rund zehn Euro verfügbar.
Damit ist das Verbrauchsmaterial im Vergleich zu herkömmlichen Tintenpatronen günstig. Zum Beispiel beim ebenfalls recht neuen HP OfficeJet 3830, für den der Hersteller die Patronen HP302XL Schwarz und HP302XL Cyan/Magenta/Gelb für jeweils 29,99 Euro anbietet, liegt die Reichweite bei 480 respektive 330 Seiten. Sie kosten also nicht nur das Dreifache, sondern bieten zudem auch nur einen Bruchteil der Reichweite. Andererseits kostet das 4-in-1-Gerät bei HP auch nur 90 Euro, bei Epson bezahlt man in der Klasse für den für ET-4500 schon bei der Anschaffung 460 Euro.
Epson betont daher auch die günstigen Seitenpreise. Schöpfe man die Reichweite der Tintentanks in den ersten zwei Jahren nach der Anschaffung aus, könne man gegenüber herkömmlichen Konzepten 70 oder zumindest bis zu 65 Prozent sparen. Den letzteren Wert hat der Hersteller für das schon seit vergangem Jahr verfügbare Modell EcoTank L355 errechnet. Dabei wurde dieser mit den zehn im Vorjahr meistverkauften Modellen in seiner Klasse in Westeuropa verglichen. Bei der Berechnung der Druckkosten wurden sowohl Standard- als auch XL-Patronen berücksichtigt und die durchschnittlichen Handelspreise und Kapazitäten der Tintenpatronen angenommen, wie sie die Hersteller auf ihren Webseiten nennen.

Der erste Haken an dieser Berechnung ist, dass die Einsparungen aufgrund des höheren Anschaffungspreises eben nur dann zum Tragen kommen, wenn die hohen Seitenzahlen – im Falle der Epson-Berechnung 4000 Seiten in Schwarzweiß und 6500 Seiten in Farbe – tatsächlich auch erreicht werden. In dem konkreten Beispiel wären das 166 Seiten in Schwarzweiß und 270 in Farbe pro Monat – beziehungsweise circa 8 und 13 Seiten pro Arbeitstag.
Die Werte für die Neuvorstellungen mögen im Einzelnen anders aussehen, eine Vorstellung von der Größenordnung vermittelt die Berechnung für das bereits seit einem Jahr verfügbare Modell aber dennoch. Der darauf basierenden ersten Einschätzung zufolge kann sich das EcoTank-Konzept in einem kleinen Büro durchaus lohnen. Bei den für Heimanwender gedachten Druckgeräten scheint das dagegen weniger wahrscheinlich zu sein – außer sie werden als Bürodrucker “missbraucht”.
Damit bleibt den Epson-Druckern immer noch das Argument der Sorgenfreiheit: Zwei Jahre keine Patronen wechseln und damit auch nicht rechtzeitig nachbestellen zu müssen, klingt zumindest gar nicht schlecht. Mit diesem Argument bewirbt aber auch HP sein Angebot Instant Ink, das seit 1. September auch in Deutschland verfügbar ist. Es wird derzeit zwar ausschließlich über Media Markt und für ausgewählte Drucker angeboten, umfasst aber auch für Selbstständige und kleine Unternehmen konzipierte Modelle, etwas den HP Officejet Pro 8610 e-All-in-One.

Den bietet HP auf seiner Website für 179 Euro an. Das Tintenabo Instant Ink, bei dem der Drucker rechtzeitig Tinte nachbestellt, wird nicht pro Patrone sondern pro Seite abgerechnet. Anwendern stehen drei Stufen zur Verfügung: bis zu 50 Seiten für 2,99 pro Monat, bis zu 100 Seiten pro Monat für 4,99 Euro und bei maximal 300 Seiten 9,99 Euro pro Monat.
Schafft man sich also zum Beispiel den HP Officejet Pro 8610 e-All-in-One an (179 Euro) und gönnt sich das größte Paket mit 300 Seiten für 9,99 Euro, kann man über zwei Jahre hinweg 7200 Seiten zum Gesamtpreis von 418,76 Euro ausdrucken. Zum Vergleich: Der Epson EcoTank ET-4500 kostet mit Tintenvorrat für 4000 Seiten in Schwarz und bis zu 6500 Seiten in Farbe 460 Euro. Auch hier lohnt sich das Epson-Gerät also offenbar nur dann, wenn die Grenzwerte wenigstens annähernd erreicht werden.
Die bereits lieferbaren Epson EcoTank-Drucker ET-2500, ET-2550 und ET-4500 erreichen eine Druckgeschwindigkeit laut ISO/IEC 24734 von 9,2 (monochrom) respektive 4,5 (Farbe) Seiten pro Minute und ein Druckauflösung von 5760 mal 1440 dpi. Die Scan-Auflösung liegt bei 1200 mal 2400 dpi. Das Papierfach fasst 100 Seiten, beim ET-2550 auch 20 Seiten Fotopapier und beim ET-4500 ist zudem ein automatischer Dokumenteneinzug für 30 Seiten vorhanden. Duplexdruck ist bei allen drei Modellen manuell möglich.