iOS 9 und watchOS 2 sind am 16. September verfügbar

Sowohl die Nutzer eines iPhone, iPad und iPod Touch als auch die Besitzer einer Apple Watch werden ihr Gerät dann gratis mit einem entsprechenden Update des Mobil- respektive Smartwatch-Betriebssystems versorgen können. Unterstützung finden alle Modelle ab iPhone 4S, iPod Touch der fünften Generation, iPad 2 und dem iPad Mini.
Apple hat auf seinem gestrigen Presse-Event in San Francisco angekündigt, sein kommendes Mobilbetriebssystem iOS 9 sowie das für seine intelligente Armbanduhr Apple Watch konzipierte watchOS 2 ab nächsten Mittwoch, den 16. September, als Aktualisierung bereitzustellen. Anwender eines iPhone, iPad und iPod Touch respektive einer Apple Watch werden ihr Gerät dann gratis mit dem entsprechenden Update aktualisieren können. Zu iOS 9 kompatibel sind alle Modelle ab iPhone 4S, iPod Touch der fünften Generation, iPad 2 sowie das erste iPad Mini. Die ab 25. September erhältlichen Apple-Smartphones iPhone 6S und 6S Plus kommen bereits ab Werk mit dem neuen Mobilbetriebssystem.

Einen ersten Einblick in iOS 9 und watchOS 2 hatte Apple Anfang Juni auf seiner Worldwide Developers Conference in San Francisco gegeben. Zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte es auch erste Preview-Versionen für Entwickler. Im Juli startete Apple dann erstmals ein öffentliches Beta-Programm für iOS. Alle Interessierten, die sich mit ihrer Apple ID für das Programm anmelden, können damit die kommende Ausgabe des Mobilbetriebssystems ausprobieren. Zuvor hatten nur registrierte Entwickler Zugriff, die jährlich 99 Dollar für die Teilnahme an Apples Developer-Programm zahlen.
Mit iOS 9 führt Apple einige Neuerungen ein, die seine Mobilgeräte “intelligenter und proaktiver” machen sollen. Dazu gehören Verbesserungen bei der Suche und dem Sprachassistenten Siri sowie neue Multitasking-Funktionen für das iPad (Split-Screen, Bild-in-Bild, Slide Over). Überdies verspricht Apple eine längere Akkulaufzeit durch einen neuen Stromsparmodus, welcher gleichzeitig jedoch auch Leistung kostet.
Software-Aktualisierungen sollen künftig weniger Speicherplatz erfordern, sodass Besitzer von Geräten mit geringer Speicherkapazität auf das Löschen von Inhalten vor der Installation einer Updates in Zukunft verzichten können. Des Weiteren bringt iOS 9 zusätzliche Features für Unternehmen und erweitere Optionen zum Schutz der Privatsphäre und der persönlichen Daten. Ebenfalls vorgesehen sind eine verbesserete Notizen-App sowie eine neue News-App.
Die erste große Software-Aktualisierung für die Apple Watch soll unter anderem zusätzliche Ziffernblätter sowie neue Kommunikationsoptionen liefern. Entwickler bekommen mit watchOS 2 vor allem neue Tools für schnellere und leistungsfähigere Apps an die Hand, die dann nativ auf der Apple Watch laufen. Die WatchKit genannten Werkzeuge geben Programmierern Zugriff auf Hardware-Komponenten der Apple-Uhr wie Digital Crown, Taptic Engine, Herzfrequenzsensor, Beschleunigungssensor und Mikrofon. Neu sind auch Programmierschnittstellen für die Audio- und Videowiedergabe sowie Animationen. ClockKit wiederum ist die Bezeichnung für die Entwicklungsumgebung, mit der Entwickler ihre Daten als Komplikationen auf dem Ziffernblatt darstellen können.

Als Beispiele für native Watch-Apps, die kein verbundenes iPhone mehr voraussetzen, zeigte Apple gestern Facebook Messenger, eine Fernbedienungsanwendung für GoPro-Kameras sowie die Gesundheitsmonitor-App AirStrip. Alles in allem umfasst der App Store für die Apple Watch mittlerweile über 10.000 Programme. Zum Vergleich: Für Smartwatches auf Basis von Googles Smartwatch-OS Android Wear sind derzeit knapp 4000 Apps verfügbar, für Samsungs erste Tizen-basierende Modelle rund 3000. Samsungs neue Smartwatch Gear S2 soll Anfang Oktober mit etwa 1000 verfügbaren Apps starten.
Anwender können in watchOS 2 ihr Lieblingsfoto oder gar ein Fotoalbum in ein Ziffernblatt umwandeln. Eine Time Travel genannte Funktion ermöglicht es, durch das Drehen der Krone Ereignisse in der Vergangenheit oder der Zukunft aufzurufen wie Termine, Aktivitäten oder eine Wettervorschau. Auch dieses Feature lässt sich in Apps von Drittanbietern integrieren. Die Mail-Anwendung der Apple Watch wurde um eine Diktierfunktion ergänzt. Im Weckermodus verwandelt sich Smartwatch in einen Nachttischwecker, der über die Digital Crown und die seitlichen Tasten bedient wird.
Darüber hinaus kann die Apple Watch künftig Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs und Richtungsinformationen zu den nächstgelegenen Stationen anzeigen. Diese Funktion steht zu Beginn allerdings nur für wenige Großstädte zur Verfügung – in Deutschland aktuell nur für Berlin. Die Sicherheit verbessert Apple mit einer Aktivierungssperre, wie sie auch iPhone und iPad besitzen. Die Uhr lässt sich mit der Apple ID des Nutzers davor schützen, dass sie im Falle eines Verlusts oder Diebstahls gelöscht oder gar neu aktiviert wird.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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