Microsoft drängt immer nachdrücklicher zum Umstieg auf Windows 10

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windows-10-reservierung (Bild: Microsoft)

Laut Berichten von Nutzern kann dem Aktualisierungsprozess auf manchen Windows-7- oder Windows-8/8.1-Systemen im Prinzip nicht mehr ausgewichen werden. Ein Dialogfenster lässt Anwendern lediglich die Wahl, den Vorgang direkt zu starten oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen.

Microsoft probiert offenbar alles, um Anwender von Windows 7 oder Windows 8/8.1 möglichst bald zum Umstieg auf Windows 10 zu bewegen. Wegen des immer aggressiveren Vorgehens von Microsoft sprechen einige Nutzer sogar schon von einem Zwang-Upgrade, denn dem Aktualisierungsvorgang kann auf einigen Systemen im Prinzip nicht mehr ausgewichen werden.

Laut mehreren im Netz kursierenden Anwenderberichten zeigen ältere Windowsversionen neuerdings Dialogfenster an, in denen Nutzer den Upgradeprozess lediglich entweder sofort starten oder auf einen späteren Zeitpunkt verlegen können. Weitere Wahloptionen gibt es nicht. Andere Anwender schildern, dass der Windows-Update-Bildschirm ihnen ausschließlich die Option anbietet, den Upgrade-Prozess zu starten, und einen Link zu weiteren System-Updates ausblendet.

Derzeit besteht offenbar auch keine Möglichkeit, diesen Zustand umzukehren. Josh Mayfield, Entwickler des Tools GWX Control Panel, mit dem Nutzer zuvor Microsofts Hinweise auf Windows 10 unterdrücken konnten, zeigt sich derzeit ebenfalls ratlos: “Wenn Sie einen der beiden oben abgebildeten Bildschirme sehen, exakt wie sie hier dargestellt sind, ist GWX Control Panel nicht in der Lage, ihnen zu helfen”, schreibt Mayfield. “Allerdings suche ich nach einer Möglichkeit, diese Dinge mittels Software zu lösen. Im Moment kann ich aber leider keinerlei Empfehlungen geben.”

Unbestätigten Berichten zufolge hilft es angeblich, das System per Systemwiederherstellung auf einen Zeitpunkt vor dem 15. September zurückzusetzen, um dem Upgrade zu entgehen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass Windows 8.1 nicht mehr automatisch Wiederherstellungspunkte setzt, sondern diese manuell erstellt werden müssen. Nutzern, die keinen entsprechenden Punkt angelegt haben, bleibt dieser Lösungsweg also verwehrt.

zwangsupgrade-windows10 (Screenshots via Ultimate Outsider)

Faktisch zwingt Microsoft manche Systeme zum Upgrade auf Windows 10 (Screenshots via Ultimate Outsider).

Bereits im vergangenen Monat war Microsoft wegen seiner aggressiven Upgrade-Politik kritisiert worden. Damals wurde bekannt, dass es mehrere Gigabyte große Installationsdateien von Windows 10 ungefragt auch an Anwender ausliefert, die sich gar nicht für eine Aktualisierung auf das jüngste Betriebssystem registriert haben.

Selbstverständlich ist Microsoft bemüht, den Wechsel auf Windows 10 für Nutzer so einfach wie möglich zu gestalten. Außerdem will es natürlich möglichst viele Anwender dazu bewegen, sein neuestes Betriebssystem zu nutzen. Doch mit seinem aggressiven Vorgehen, das Nutzern praktisch keine Wahlmöglichkeit mehr lässt, was sie auf ihrem Windows-PC installieren und was nicht, dürfte es über das Ziel hinausgeschossen sein.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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