Western Digital kauft sich mit SanDisk für 19 Milliarden Dollar bei Flash-Technologie ein

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WD kauft SanDisk Logos (Grafik: WD und SanDisk)

Nach mehreren kleinen Übernahmen in dem Segment steigt Western Digital nun ganz groß ein. Aus der Übernahme sollen neue Produkte und Technologien für Verbraucher und Rechenzentren hervorgehen. Bei SSDs und NAND-Flash rechnet man mit zweistelligen Wachstumsraten.

Western Digital will SanDisk für rund 19 Milliarden Dollar übernehmen. Die Transaktion soll Western Digital einen “langfristigen Zugang zu Solid-State-Technologien zu niedrigeren Kosten” sichern. Ihr Abschluss ist für das dritte Quartal 2016 geplant.

SanDisk ist aktuell nach Samsung und Toshiba weltweit der drittgrößte Anbieter von Flash-Speicher. Western Digital wiederum dominiert zusammen mit Seagate den Markt für Festplatten. Laut Steve Milligan, CEO von Western Digital, verbessere die Übernahme die Position seines Unternehmens in Wachstumsmärkten wie etwa dem für nichtflüchtigen Speicher. Künftig sei Western Digital damit “bestens positioniert, um die Wachstumschancen zu nutzen, die sich aus den Veränderungen der Storage-Branche ergeben.”

WD kauft SanDisk Logos (Grafik: WD und SanDisk)

Die Produkte beider Unternehmen aus den Bereichen Festplatten, Storage-Lösungen für Cloud-Rechenzentren und Flash-Storage ergänzen sich laut Western Digital und bilden künftig die Grundlage für neue Produkte und Technologien für Verbraucher und Rechenzentren. Vor allem bei SSDs und NAND-Flash erhofft sich Western Digital durchschnittliche jährliche Wachstumsraten im zweistelligen Bereich.

Für Western Digital ist der Kauf von SanDisk zwar der bislang größte, aber nicht der erste Schritt in den Markt für Flash-Speicher. Bereits 2013 übernahm die Western-Digital-Sparte HGST mit Velobit einen Anbieter von Software zur I/O-Optimierung, mit Stec einen Spezialisten für Enterprise-SSDs und mit Virident einen Spezialisten für Flash-Storage in Servern. Vor knapp einem Jahr folgte dann mit dem Kauf von Skyera, ebenfalls durch die WD-Tochter HGST, der nächste Schritt. Das Unternehmen entwickelte SSDs für Rechenzentren – sowie übrigens auch Fusion-IO, das nur wenige Monate zuvor für 11 Milliarden Dollar von SanDisk übernommen worden war.

Die zunehmende Bedeutung von Speichersystemen auf Basis von NAND-Flash wird auch durch Intels diese Woche erfolgte Ankündigung, unterstrichen, in den kommenden Jahren bis zu 5,5 Milliarden Dollar in die Produktion nichtflüchtiger Speicher investieren zu wollen. Die spannende Frage ist nun, wie Seagate, Western Digitals großer Konkurrent, auf die Übernahmen reagiert und wie er sich seinerseits für die Zeit wappnen will, in denen Festplatten als Speichermedium unwichtiger werden.

Denn die wird unweigerlich kommmen. Und wenn Bemühungen von Intel und Micron sowie die erst kürzlich angekündigten Patnerschaft von HP und SanDisk erfolgreich sind, dann ist in wenigen Jahren bereits damit zu rechnen, dass auch Flash Nachfolger bekommen wird. Sofern die vier Firmen mit ihren Forschungen erfolgreich sind, sollen die Technologien der nächsten Generation dann nicht nur bis zur tausendfachen Geschwindigkeit von Flash erreichen, sondern auch eine deutlich längere Lebensdauer aufweisen.

Europäischer Erfinderpreis 2015: Finalisten und Gewinner

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Europäischer Erfinderpreis 2015 - Andreas Manz
Für sein Lebenswerk wurde der Schweizer Andreas Manz ausgezeichnet. Er gilt als Pionier auf dem Forschungsgebiet der Mikrofluidik. Seiner Arbeit ist es zu verdanken, das sich heute komplexe medizinische, biologische und chemische Analysen schnell und effizient durchführen auf Mikrochips lassen. Dies wiederum ist die Grundlage dafür, dass für Diagnosen erforderliche Analysen nicht nur im Labor, sondern auch nah am Patienten möglich sind – und dieser nicht tagelang auf das Ergebnis zu warten braucht. Ein Beispiel, wo dies heute zum Einsatz kommt, ist der DNA-Schnelltest zur Prävention von Erbkrankheiten (Bild: EPO)

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