Siri beantwortet bestimmte Fragen nur Abonnenten von Apple Music

Wer zum Beispiel in den USA nach den aktuellen Top-Songs der US-Charts fragt, wird von Apples Sprachassistenten mit dem Hinweis abgespeist, dass er offenbar nicht Nutzer von Apples Streaming-Dienst ist. In Deutschland scheint das (noch) nicht der Fall zu sein.
Nutzern in den USA ist aufgefallen, dass Apples Sprachassistent Siri in Bezug auf Musik mit Antworten geizt. Darauf hat Tom Conrad, Gründer und lange Jahre CEO von Pandora, auf Twitter hingewiesen. Ihm verweigerte Siri auf die Frage nach den aktuellen Top-Songs in den USA die Antwort. Stattdessen wurde lapidar erklärt, er sei offensichtlich nicht Abonnent von Apple Music. Business Insider UK konnte das nachvollziehen.
Auch bei dem von der Website verwendeten Apple-Benutzerkonto neigte sich die kostenlose Testphase von Apple Music dem Ende zu. Der Nutzer wurde bei der Frage nach dem derzeit populärsten Song in den USA von Siri einfach direkt zur Apple Music App weitergeleitet. Vor Abschluss eines Testabos werde die Frage nach beliebten Songs jedoch korrekt beantwortet.
Anwender in Deutschland mit einem Testabo bei Apple Music bekommen auf vergleichbaren Fragen derzeit von Siri (noch) Internetlinks präsentiert. Ist das Abo jedoch abgelaufen und wird auf Englisch umgestellt, erhalten auch sei von Siri die von den US-Nutzern beschriebenen, pampigen und wenig hilfreichen Antworten.
Das seit 30. Juni verfügbare Angebot Apple Music kostet in Deutschland Einzelpersonen 9,99 Euro im Monat. Für 14,99 Euro kann eine Familie darauf zugreifen. Es bietet Songs zum Streamen an, beinhalte abber auch Radiosender, ausgewählte Wiedergabelisten sowie das Soziale Netzwerk Connect. Noch dieses Jahr soll die Streaming-App auch für Android zurn Verfügung stehen. Mit Apple Music Connect wird zudem eine Plattform offeriert, die Künstler und Fans zusammenbringen soll – so eine Art MySpace unter dem Apple-Dach.
Die nun berichteten Merkwürdigkeiten bei Siri sind nicht die ersten Probleme im Zusammenhang mit Apple Music. Bereits zuvor war der Dienst dadurch unangenehm aufgefallen, dass er sich über Entscheidungen der Nutzer wenig transparent hinwegsetzte. Außerdem werden im “Radiosender” Beats 1 in Liedern als unangemessene Ausdrücke einfach durch ein Störgeräusch übertönt, so wie man das von Schimpfwörtern aus US-Fernsehsendungen her kennt.
[mit Material von Anja Schmoll-Trautmann, ZDNet.de]