E-Health: Deutsches Start-up Medexo bekommt 1,25 Millionen Euro

Medexo unterstützt Patienten bei der Therapieauswahl durch eine Online eingeholte Zweitmeinung. Das Kapital kommt zum Teil von Philipp Graf von Hardenberg und dem thailändischen Sport- und Gesundheitsunternehmen Thanyapura. Aber auch Rüdiger Will, einst Vorstand der Versicherungsgruppe Talanx, sowie Klaus Tschütscher, früher Regierungschef von Liechtenstein, beteiligen sich an der Finanzierungsrunde.
Medexo hat von vier Parteien insgesamt Wagniskapital in Höhe von 1,25 Millionen Euro erhalten. Mit dem Geld soll nun vor allem international expandiert werden. Medexo bietet Nutzern Online die Möglichkeit, zu einer Diagnose eine Zweitmeinung einzuholen.
“Jeder Patient, der einen operativen Wahleingriff vorgeschlagen bekommt und Zweifel an der zwingenden Notwendigkeit hat, kann bei Medexo eine hoch qualifizierte Experten-Zweitmeinung einholen, in der ihm ausführlich erklärt wird, ob der vorgeschlagene Eingriff notwendig ist oder ob alternative Maßnahmen ausreichen”, beschreibt Professor Hans Pässler, Facharzt für Orthopädie und Medexo-Mitgründer das Konzept.
Das hat nun nicht nur die Privatfinanziers Rüdiger Will, ehemals Vorstand der Versicherungsgruppe Talanx AG und Klaus Tschütscher, früher Regierungschef von Liechtenstein, sowie Philipp Graf von Hardenberg und das im Sport- und Gesundheitsbereich tätige thailändische Unternehmen Thanyapura überzeigt. Alle vier haben sich an der aktuellen Finanzierungsrunde beteiligt, die mit 1,25 Millionen Euro abgeschlossen wurde.
In Deutschland ist die Beratung unter Umständen kostenlos. Ob das der Fall ist, hängt von der Krankenkasse ab, bei der man ist. Derzeit übernehmen bereits 26 Institutionen die Kosten für die Zweitmeinung. Zu ihnen gehören etwa die AOK Sachsen-Anhalt, mehrere BKKs, die KKH Kaufmännische Krankenkasse, die Süddeutsche Krankenversicherung und die Barmenia. Ansonsten kostet die Zweitmeinung regulär 500 Euro, im Rahmen einer Aktion ist sie bis Jahresende noch für 300 Euro zu haben.

Seit den Anfängen 2011 hat Medexo seine Abläufe und die Zweitdiagnose digitalisiert. Inzwischen ist daraus ein als mehrsprachiges Saas-Paket geworden, das auch ausländischen Versicherungspartnern angeboten wird. Insbesondre im Ausland will man in der nächsten Zeit auch wachsen: Die Finanzspritze soll vor allem dafür aufgewendet werden.
“In Deutschland ist die medizinische Ausbildung hochwertig. Viele Mediziner besitzen herausragendes medizinisches Wissen sowie ausgezeichnete Fremdsprachenkenntnisse. Es ist der nächste logische Schritt, dieses Wissen für Patienten aus dem Ausland zu öffnen. Mit unserer Software-as-a-Service machen wir ‘Medizin made in Germany’ weltweit zugänglich”, erklärt Medexo-CEO Jan-Christoph Loh.