Socialwave bietet rechtssichere WLAN-Hotspots für den stationären Handel an

Netzwerke
WLAN-Hotspot (Bild: Shutterstock/Georgejmclittle)

Die Lösungen sollen etwa Einzelhändler wie Edeka gegen die umstrittene WLAN-Störerhaftung absichern. Die Hotspot-Pakete erlauben den Händlern unter anderem auch umfassende Trackingmöglichkeiten der Aktivitäten eines Kunden im Geschäft – selbst wenn dieser gar nicht am Hotspot angemeldet ist.

Das Münchner Start-up Socialwave hat eine WLAN-Hotspot-Lösung verfügbar gemacht, die sich speziell an Gewerbetreibende im stationären Handel richtet. Zum einen soll sie Kunden einen möglichst einfachen öffentlichen WLAN-Zugang bieten und zum anderen der Handelsbranche die Auswertungen von Kundenaktivitäten erlauben – und zwar auch dann, wenn Kunden gar nicht am Hotspot angemeldet sind.

WLAN-Hotspot (Bild: Shutterstock/Georgejmclittle)

Mit dem stationären Handel will Socialwave einen Nischenmarkt bedienen, denn bislang sorgt die umstrittene WLAN-Störerhaftung laut dem Start-up dafür, dass die Zurückhaltung beim Betreiben eines öffentlichen WLAN-Hotspots noch groß ist. Das Unternehmen möchte dem nun entgegenwirken, indem es den Händlern hier Rechtssicherheit bietet. Diese haften nämlich, wenn ein Kunde zum Beispiel durch illegales Streamen von Filmen oder Musik bestehendes Recht verletzt.

Einzelhandelskunden müssen sich am Socialwave-Hotspot anmelden, indem sie sich entweder mit einer bestätigten E-Mail-Adresse einloggen oder den WLAN-Zugang mit ihrem Facebook-Profil verknüpfen. Mit dem so vereinfachten Anmeldevorgang soll nicht nur die Kundenzufriedenheit gesteigert werden, sondern die Händler sammeln auf diese Weise auch die Daten ihrer Kunden für Marketingzwecke.

Diese profitieren hierbei beispielsweise davon, dass Hotspot-Nutzer Facebook-Fans der jeweiligen Unternehmens-Website werden und gegebenenfalls durch das damit einhergehende Werben in deren Facebook-Freundeskreis automatisch virales Marketing für das Unternehmen betreiben.

socialwave_hotspot_login (Bild: Socialwave)
Socialwave ermöglicht es den Kunden stationärer Händler, sich per Facebook-Log-in oder registrierter E-Mail-Adresse am Hotspot anzumelden (Bild: Socialwave).

Diese Effekte treten jedoch nur bei aktiv angemeldeten Nutzern auf. Hier will Socialwave nach eigenen Angaben die “Tracking-Lücke” zu den Gästen und Kunden schließen, die sich nicht am Hotspot einloggen. Erreicht werden soll das durch ein Add-on für den im Socialwave-Angebot bereitgestellten WLAN-Router – ein Hardware-Partner ist hier etwa TP-Link.

Durch das sogenannte “Passive WLAN-Scannen” können laut Socialwave alle Smartphones in der Umgebung eines Routers anonym erfasst werden, ohne dass eine Interaktion des Kunden vonnöten wäre. Anhand der Auswertungs- und Analysemöglichkeiten, die durch das Socialwave-Portfolio an Marketing-Tools bereitgestellt werden, können Händler etwa die Anzahl und Aufenthaltsdauer der Kunden, ihre Wiederkehrer-Rate oder die genaue Position des Kunden innerhalb des Geschäfts ermitteln. Damit positioniert sich Socialwave gegen alternative Trackingmethoden wie Beacons oder Lichtschranken. Zu den Abnehmern einer solchen Hotspot-Lösung des Start-ups zählen nach dessen Angaben unter anderem Edeka und Rewe.

“Der öffentliche und intelligente WLAN-Zugang für Kunden ist für den Händler eine vergleichsweise simple und gleichzeitig kosteneffiziente Maßnahme. Die Kundenzufriedenheit wird durch das freie WLAN gesteigert und der Handel erhält Zugriff auf umfassende Auswertungen und Analysen des sonst anonymen POS, die bis jetzt nur dem Online-Handel vorbehalten waren”, erklärt Mario Schilling, Gründer und Geschäftsführer von Socialwave.

Zusammen mit Hardware-Partner TP-Link stellt Socialwave darüber hinaus Hotspot-Pakete für Ferienwohnungen bereit. Auch das aus dem WLAN-Router TP-Link TL-WR841N, dem WLAN-Powerline-Extender TP-Link Triple KIT TL-WPA4220T KIT sowie einer vorinstallierten Socialwave-Software bestehende Hotspot-Paket soll der WLAN-Störerhaftung entgegenwirken.

Tipp der Redaktion: Vor allem die Kabelnetzbetreiber und die Telekom investieren in jüngster Zeit verstärkt in schlüsselfertige WLAN-Hotspot-Pakete für Hotels, Gastronomiebetriebe oder Kleinfirmen. Doch auch Hardwareanbieter wie TP-Link, D-Link und Lancom verfügen über ein entsprechendes Portfolio. ITespresso gibt daher einen Überblick, wie Firmen mit Publikumsverkehr zum eigenen WLAN-Hotspot kommen können.

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