iOS-Update für iPhone 4S: Sammelklage gegen Apple eingereicht

Als Kläger für sich und mehr als 100 weitere Betroffene versicherte Chaim Lerman aus Brooklyn, dass ein iPhone 4S mit iOS 9 im Alltag nicht mehr sinnvoll benutzbar sei. Apple aber habe iOS 9 öffentlich explizit als kompatibel zum iPhone 4S dargestellt und es versäumt, Nutzer vor den erheblichen Auswirkungen auf die Performance zu warnen.
Nutzer des iPhone 4S haben bei einem Bundesbezirksgericht in New York eine Sammelklage gegen Apple eingereicht. Darin werfen sie dem iPhone-Hersteller vor, iPhone-4S-Geräte mit dem Update auf iOS 9 extrem verlangsamt und damit praktisch unbrauchbar gemacht zu haben.
Als Kläger für sich und mehr als 100 weitere Betroffene versicherte Chaim Lerman aus Brooklyn, dass ein iPhone 4S mit iOS 9 im Alltag nicht mehr sinnvoll benutzbar sei. Sein ausgebremstes Smartphone habe ihn vor eine schwierige Wahl gestellt, heißt es in der Klageschrift: Entweder ein langsames und fehlerträchtiges Gerät zu nutzen, das sich im alltäglichen Leben störend auswirkt, oder mehrere hundert Dollar für ein neues Mobiltelefon ausgeben.
Apple aber habe sein Mobilbetriebssystem iOS 9 öffentlich explizit als kompatibel mit dem iPhone 4S dargestellt, das im Oktober 2011 in den Markt eingeführt wurde – und es versäumt, die Nutzer vor den erheblichen Auswirkungen auf die Performance zu warnen. Der iPhone-Hersteller habe aufgrund interner Tests von den Problemen wissen müssen, aber dennoch nur vollmundig Verbesserungen der Software gegenüber der vorhergehenden Version herausgestellt.
“Nach dem Update verlangsamte sich das Gerät des Klägers erheblich, mit verzögerten Touch-Interaktionen und App-Starts (von Apple wie von Drittanbietern) – sowie vielen anderen Problemen hinsichtlich aller Aspekte der Geräteleistung”, heißt es weiter. “Das Update verursachte Performance-Probleme in der gesamten iPhone-Funktionalität einschließlich Kernfunktionen wie Telefonieren, E-Mail, Textnachrichten, Kontakten und so weiter.”
Neben der Verlangsamung habe das Update Abstürze und Einfrieren verursacht. Wie von anderen Betroffenen zu erfahren, hätten sie dieselben oder ähnliche Probleme mit dem iPhone 4S nach der Aktualisierung auf iOS 9 erlebt. “Apples Täuschungspraxis und irreführende Werbung haben Schaden und wirtschaftliche Nachteile für den Kläger sowie die Sammelklägergruppe bewirkt, denen die Nutzung eines funktionsfähigen iPhones entging. Einige Mitglieder der Gruppe waren gezwungen, neue Smartphones zu kaufen.”
Ähnliche Vorwürfe gegen Apple wurden schon in einer 2010 eingereichten Klage erhoben. Die Klägerin Bianca Wofford aus Kalifornien berichtete damals von einem nach dem Update auf iOS 4 unbrauchbar gewordenen iPhone 3GS. Der Apple-Support habe als einzige Lösung den Kauf eines neuen iPhones angeboten. Die Klage unterstellte Apple Verstöße gegen Verbraucherschutzregeln, unfaire Geschäftspraktiken sowie falsche und irreführende Werbung – wurde jedoch ein Jahr später abgewiesen.
Die Betroffenen im aktuellen Fall streben einen insgesamten Schadenersatz in Höhe von mehr als 5 Millionen Dollar an. Sie werden von der New Yorker Kanzlei Bronstein, Gewirtz & Grossman vertreten.
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