Samsung stellt Sicherheitslösung Gaia für SmartTVs vor

Sie bietet ein dreistufiges Sicherheitskonzept und soll beispielsweise Kreditkartendaten sichern und ausgehende Daten verschüsseln. Ein Malware-Schutz ist ebenfalls enthalten. Gaia soll auf allen mit Tizen betriebenen Samsung-SmartTVs der 2016er-Linie enthalten sein.
Samsung hat mit Gaia eine Sicherheitsplattform für SmartTVs vorgestellt, die in den 2016er-Modellen mit Tizen-Betriebssystem zur Verfügung stehen soll. Sie wird als Pendant zur Android-Sicherheitslösung Knox beschrieben und soll es beispielsweise ermöglichen, Kreditkartendaten durch eine PIN zu sichern und ausgehende Daten zu verschlüsseln. Auch ein Malware-Schutz ist enthalten.
Konkret setzt Gaia auf drei Ebenen an. Erstens schafft es eine Secure Zone, also eine Art virtuellen Safe, in dem sich persönliche Daten wie Kreditkartennummer oder Passwörter hinterlegen lassen. Für den Zugriff ist ein Code nötig. Die zweite Ebene ist die Verschlüsselung von Verbindungen zwischen dem Fernseher und IoT-Servern sowie die Malware-Erkennung, die Programme blockiert, die beispielsweise Änderungen am Betriebssystem vornehmen wollen. Drittens wird die Aufteilung von Tizen OS in zwei Teile, einen Hauptteil und einen Sicherheitsbereich, durch die Hardware unterstützt. Ein Chip – mutmaßlich ein Trusted Platform Module – soll das Public-Key-Verschlüsselungsverfahren zusätzlich absichern.
Mit der Absicherung will Samsung offenkundig weitere rufschädigende Vorfälle rund um seine TV-Angebote vermeiden. Im Februar 2015 räumte es ein, dass seine Fernseher die Gespräche der Anwender aufnehmen und auch Dritten zur Verfügung stellen, wenn die Sprachsteuerung aktiv ist. Auch andere Hersteller vernetzter Fernseher kämpfen mit der Absicherung privater Daten: LG überwachte seine Nutzer per Kamera und zeichnete auch gleich auf, welche Sendungen sie ansahen, und Vizio versäumte es, bei der Übertragung vertraulicher Daten wie Kamerabild und Spracheingaben die Echtheit der Serverzertifikate zu prüfen, was Man-in-the-Middle-Angriffe ermöglichte.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.