Hotel-Digitalisierer SuitePad bekommt drei Millionen Euro

Start-UpUnternehmen
SuitePad Referenz Swissotel Berlin (Bild: SuitePad)

Das Start-up bietet Hotels Möglichkeiten, Gästemappen, Zeitungen und Speisekarten auf bereitzustellen. Im Gegensatz zu gedrucktem Material bietet SuitePad Interaktionsmöglichkeiten. Voraussetzung dafür ist die Einbindung in das vorhandene, hoteleigen System sowie die Nutzung der SaaS-Plattform der Berliner.

SuitePad hat von insgesamt vier Investoren insgesamt drei Millionen Euro erhalten. Angeführt wird Finanzierungsrunde von Target Partners. Außerdem sind die bisherigen Investoren HW Capital, Kizoo und der von der IBB Beteiligungsgesellschaft gemanagten VC Fonds Technologie Berlin wieder dabei.

SuitePad wurde 2012 von Moritz von Petersdorff-Campen und Tilmann Volk gegründet, die immer noch Geschäftsführern an Bord sind. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin beschäftigt mittlerweile 25 Mitarbeiter und kann auf 200 Hotels als Kunden verweisen, die zusammen über mehr als 10.000 Hotelzimmer verfügen.

Außer im deutschsprachigen Raum finden die sich zum Beispiel in Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien. Eigenen Angaben zufolge sind kürzlich erste Hotels in Asien und Südamerika dazugekommen. Mit der nun erhaltenen Finanzspritze soll das weitere Wachstum finanziert werden.

SuitePad Referenz Swissotel Berlin (Bild: SuitePad)
So stellt sich das Angebot von SuitePad zum Beispiel beim Kunden Swissôtel in Berlin dar (Bild: SuitePad).

“Die Digitalisierung hat die Hotellerie vor und nach dem Aufenthalt schon voll erfasst, doch während des Aufenthalts setzen die meisten Hotels noch auf papierbasierte Informationen. Unser Ziel ist es, die Hotels auch bei der Gastkommunikation während des Aufenthalts ins 21. Jahrhundert zu bringen“, fasst Moritz von Petersdorff-Campen das Ziel von SuitePad in einer Pressemitteilung zusammen.

Konkret können sich Gäste können über die Lösung von SuitePad über Services im Hotel und von externen Partner informieren, etwas passendes auswählen und per Knopfdruck auf dem Tablet buchen. Außerdem lassen sich über das so ausgerüstete Tablet, das dann von den Berliner als “SuitePad” bezeichnet wird, Entertainmentangebote abrufen. Die Tablets sind dazu sowohl in hoteleigene Systeme eingebunden, als auch in SuitePads eigene SaaS-Plattform. Neben Zusatzleistungen wie Zimmerservice oder Spa-Angeboten lassen sich so auch Karten für Veranstaltungen vor Ort über die SuitePads buchen.

Zusätzlich können Hotels ihre Gäste auch kurzfristig auf freie Plätze in ihren Angeboten hinweisen und diese gegeben falls mit Sonderrationen bewerben, um so die Auslastung von Diensten zu erhöhen oder gleichmäßiger zu verteilen.

Das in Hotels verbreitete Problem, dass Gäste diverse Dinge “mitgehen” lassen, hat SuitePad eigenen Angaben zufolge in den Griff bekommen. Gegenüber Branchenmedien versichert es, dass man das Problem im Griff habe. Im Jahresdurchschnitt werden nur etwa zwei von 100 SuitePad-Geräten gestohlen. Dafür sorgt, dass die in der Regel auf Samsung-Geräten basierenden SuitePads im abgesicherten Kiosk-Modus betrieben werden, sich also für andere als die gedachten Zwecke gar nicht sinnvoll verwenden lassen. Auch ein Warnhinweis zu den integrierten Diebstahlmechanismen helfe, potenzielle Langfinger abzuschrecken.

Eine Alternative zum Angebot von SuitePad ist der “digitale Conciereg” der Firma Tabero aus Südtirol. Auch damit ist es möglich, Gäste über aktuelle Nachrichten und Angebote zu informieren, sie Hotel-Dienstleistungen buchen und sie auf diverse Hotelinformationen zugreifen zu lassen. Darauf, die wesentlichen Funktionen als App auf den mitgebrachten Geräten der Gäste zur Verfügung zu stellen, setzt dagegen zum Beispiel das US-Unternehmen Iris, das in Europa bislang aber lediglich mit einer Niederlassung in London vertreten ist.

Eher für kleine Hotels oder Pensionen ist das Angebot von The Digital Concierge gedacht. Damit können deren Betreiber sich schnell eine eigene App erstellen lassen, die sie ihren Gästen zur Verfügung stellen. Dies kostet je nach Anzahl der Zimmer ab 99 Dollar pro Jahr (bei bis zu zehn Zimmern). In der App lassen sich dann die gängigen Fragen zur Einrichtung und deren Umgebung beantworten.

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