Keybase bringt kostenloses Open-Source-Dateisystem zum verschlüsselten Filesharing

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Keybase (Bild: Keybase)

Unbedenkliche Dateien werden zur Identitätssicherung ihres Urhebers signiert und lassen sich für jeden einsehbar in einem öffentlichen Ordner ablegen. Vertrauliche Dateien werden mit einer durchgängigen Verschlüsselung versehen und können mit anderen Nutzern in einem privaten Ordner geteilt werden.

Das auf chiffrierte Chat-Nachrichten spezialisierte Unternehmen Keybase hat die erste Testversion des quelloffenen Keybase-Dateisystems (KBFS) vorgestellt. Es dient prinzipiell dem verschlüsselten Speichern und Austauschen von Dateien, arbeitet aber grundlegend anders als bekannte Online-Speicherdiensten. Das KBFS soll künftig in einer eigenen Smartphone-App umgesetzt werden.

Keybase (Bild: Keybase)

Das Keybase-Dateisystem erlaubt laut Anbieter grundsätzlich das Erstellen zweier unterschiedlicher Ordnertypen. Zum einen lässt sich ein öffentlicher Ordner nach dem Muster /keybase/public/name anlegen, welcher sämtliche darin abgelegte Dateiinhalte automatisch mit dem privaten Schlüssel des jeweiligen Nutzers signiert. So wird dessen Identität bestätigt und bei einem späteren Austausch der Dateien sichergestellt, dass kein Dritter die Dateien möglicherweise gefälscht oder durch schadhafte Dateien ersetzt hat. Andere Anwender sehen die gespeicherten Inhalte auf ihrem Rechner im Klartext und können das oben genannte Verzeichnis, etwa im Explorer, öffnen, um selbst Dateien dort abzulegen.

Darüber hinaus lässt sich auch ein privater Ordner nach dem Schema /keybase/private/name anlegen, der daraufhin automatisiert mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen wird. Daher kann nach eigenen Angaben selbst der Anbieter die dort befindlichen Daten nicht auslesen. Außerdem halte der Keybase-Server auch nicht die zur Entschlüsselung benötigten privaten Schlüssel vor.

Wer die so abgesicherten Dateien mit Freunden, Kollegen oder anderen vertrauenswürdigen Personen in einem weiteren Ordner teilen möchte, kann dies tun, indem er im privaten Verzeichnis schlicht den Namen des Nutzers seiner Wahl, durch ein Komma getrennt, an seinen eigenen Namen anhängt. Das zugrunde liegende Schema sieht laut Anbieter dabei wie folgt aus: /keybase/private/name,nutzername. Auch in diesem Fall beteuert Keybase, dass die Dateien ausschließlich mit den gerätespezifischen Schlüsseln der involvierten Nutzer chiffriert werden.

finder2 (Bild: Keybase)
Die in einem öffentlichen Ordner innerhalb des Keybase-Dateisystems ablegbaren Dateien sind signiert und, etwa über den Mac-Dateimanager Finder, für jedermann einseh- und abrufbar (Bild: Keybase).

Zukünftig ist zudem vorgesehen, dass private Ordner auch für Nutzer freigegeben werden, die sich nicht beim Filesharing-Dienst von Keybase angemeldet haben. Hierzu muss die Person, mit der die Dateien geteilt werden sollen, aber über ein Twitter-Konto verfügen. Über ihr Twitter-Handle kann sie dann identifiziert und die Ordnerfreigabe für sie erteilt werden. Dies erfolgt nach Angaben des Anbieters nach dem Muster /keybase/private/name,nutzername@twitter.

Darüber hinaus sollen für Nutzer 10 GByte Online-Speicher bereitgestellt werden. Keybase behält sich außerdem vor, in Zukunft ein entsprechendes Premium-Angebot vorzubereiten, bei dem Anwendern mehr Speicher verfügbar gemacht wird, der dann aber kostenpflichtig ist.

Im Gegensatz zu konventionellen Cloud-Speicherdiensten wie Dropbox, Google Drive oder Box gibt es dem Anbieter zufolge aber keine Synchronisierungsmöglichkeiten für die im Keybase-Dateisystem abgelegten Dateien. “Der Datenfluss erfolgt stets nur auf Anforderung”, hebt Chris Coyne, Mitentwickler von KBFS bei Keybase, hervor.

Tipp der Redaktion: Sie möchten Ihre persönlichen Dateien nicht mehr auf fremden Servern speichern, aber dennoch überall Zugriff darauf haben und zwischen mehreren Rechnern bequem synchronisieren? Dann richten Sie eine private Cloud ein, in der nur Sie über Datenschutz und Privatsphäre entscheiden. ITespresso erklärt, wie das geht

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