Hangouts: Google nutzt für bessere Sprachqualität jetzt Peer-to-Peer-Verbindungen

Die Technik kommt bei der Übertragung von Audio und Video zum Einsatz, “wann immer dies möglich ist”. Dabei werden aber auch die IP-Adressen der Gesprächspartner offengelegt, anhand derer sich ihr ungefährer Standort bestimmen lässt. Die Änderung am Backend betrifft die Android-, iOS- und Webversion.
Google setzt bei seinem Messenger-Dienst Hangouts ab sofort auf Peer-to-Peer-Kommunikation (P2P), um die Verbindungs- und somit auch die Sprachqualität zu verbessern. Ein Reddit-Anwender hatte einen zugehörigen Hinweis zunächst in der Android-App erkannt. Später bestätigte der Internetkonzern gegenüber VentureBeat schließlich diese kleine, jedoch nicht unerhebliche Modifikation am Backend. Neben der Android-Ausgabe betrifft die Änderung auch die iOS-Variante sowie die Hangouts-Webversion.
“Um die Sprachqualität und die Geschwindigkeit zu verbessern, wird Hangouts Audio und Video über eine Peer-to-Peer-Verbindung leiten, wann immer dies möglich ist”, erklärte ein Google-Sprecher. Das heißt also, dass P2P nicht grundsätzlich zum Einsatz kommt.
In einem Hilfe-Artikel erläutert Google: “Zur Verbesserung der Audio- und Videoqualität wird für Hangouts-Anrufe, wann immer dies möglich ist, eine direkte Peer-to-Peer-Verbindung hergestellt. So kann Ihr Anruf von Hangouts effektiver an Ihren Gesprächspartner weitergeleitet werden, als wenn die Verbindung über einen der Server von Google hergestellt wird.”
Gleichzeitig verweist Google aber darauf, dass durch eine unmittelbare Peer-to-Peer-Verbindung die IP-Adressen der Gesprächspartner offengelegt werden. Anhand der IP-Adresse könne ihr Standort dann ungefähr bestimmt werden. Diese Standortbestimmung ist erforderlich, um eine möglichst effiziente Verbindung herzustellen. Die jeweiligen IP-Adressen sollen aber immerhin nicht in Hangouts offen sichtbar sein.
Microsofts Hangouts-Konkurrent Skype verschleiert seit Kurzem standardmäßig die IP-Adresse von anderen Anwendern. Um die Adresse zu verbergen, wird der Datenverkehr mit nicht in der eigenen Kontaktliste enthaltenen Gesprächspartnern über Microsofts Server geleitet. Auf diese Weise sollen Skype-Anwender vor Denial-of-Service-Angriffen geschützt werden, für die lediglich der Skype-Name und die zugehörige IP-Adresse bekannt sein muss. Insbesondere machten sich dies unfaire Teilnehmer bei Online-Spielen oder eSport-Turnieren zunutze, um andere Nutzer zu beeinträchtigen.
Mit der seit Kurzem verfügbaren Version 7.0 von Hangouts hatte Google unter anderem Schnellantworten sowie Verknüpfungen auf dem Homescreen eingeführt. Ohne die Messenger-App öffnen und eine andere Anwendung unterbrechen zu müssen, können Nutzer seither unmittelbar aus der Benachrichtigung über eine neu eingegangene Nachricht heraus antworten. Über eine auf dem Homescreen angelegte Verknüpfung mit Profilbild und Name des Kontakts lässt sich dann direkt die entsprechende Konversation öffnen. Selbiges funktioniert auch bei Gruppenchats.
Mit der neuesten Hangouts-Version verdichten sich auch die Indizien, dass Google die SMS-Funktion aus dem Programm entfernen will. Denn die App zeigt in der Chatübersicht einen Hinweis an, laut dem zum einfachen und schnellen Versand von SMS-Textnachrichten der neue Google Messenger getestet werden könne. Dieser Aufforderung kann der Nutzer folgen oder mit einem Klick auf “Ablehnen” ignorieren. Hierdurch verschwindet das Pop-up-Fenster.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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