Google macht Bilderdienst Picasa endgültig dicht

Software
Google (Grafik: Google)

Ab 1. Mai haben Nutzer dann keinen Zugriff mehr auf die Picasa-Webalben. Für die Desktopanwendung wird der Support schon am 15. März eingestellt. Google will Anwendern jedoch auch in Zukunft einen Zugang zu speziellen Inhalten der Picasa-Webalben ermöglichen, so auf Kommentare.

Google hat die finale Schließung seines Bilderdienstes Picasa bekannt gegeben. Zur Verwaltung ihrer Bilder soll für Anwender ab 1. Mai laut einem Blogbeitrag dann nur noch der Nachfolger Google Fotos bereitstehen. Neben den Picasa-Webalben ist auch die gleichnamige Desktopanwendung von dieser Ankündigung betroffen.

Google (Grafik: Google)

“Nach reiflicher Überlegung haben wir entschieden, Picasa in den kommenden Monaten einzustellen, um uns mit Google Fotos ganz auf einen Fotodienst zu konzentrieren”, schreibt Anil Sabharwal, Chef von Google Fotos, in einem Blogbeitrag. “Wir glauben, dass wir ein wesentlich besseres Erlebnis schaffen können, indem wir uns auf einen Dienst konzentrieren, der mehr Funktionen bieten und auf mobilen Geräten und Desktops funktioniert, statt unsere Bemühungen auf zwei unterschiedliche Produkte aufzuteilen.”

Google leitet Anwender beim Aufruf eines Picasa-Webalbums nun bereits seit nahezu drei Jahren auf den Nachfolger Google Fotos um. Allerdings lassen sich die Webalben nach wie vor direkt über die URL picasaweb.google.com/lh/myphotos?noredirect=1 abrufen. Aber auch das soll dann ab dem 1. Mai nicht mehr möglich sein.

Den verbliebenen Picasa-Fans offeriert Google aber weiterhin eine Alternative zu Google Fotos. “Für diejenigen, die Google Fotos nicht nutzen wollen oder die auch künftig in der Lage sein wollen, bestimmte Inhalte wie Tags und Kommentare zu sehen, werden wir eine Möglichkeit schaffen, weiterhin auf die Daten ihrer Picasa-Webalben zuzugreifen. Sie können allerdings keine Alben anlegen, organisieren oder bearbeiten – das müssten Sie jetzt in Google Fotos machen”, ergänzte Sabharwal.

Den Support für die Picasa-Anwendung stellt Google bereits zum 15. März ein. Sie kann laut Google aber trotzdem weiterhin genutzt werden – es wird jedoch keine Aktualisierungen oder neuen Funktionen mehr geben. Zudem müssen Entwickler künftig auf einige Funktionen des Picasa-API verzichten. Details dazu finden sich auf der Google-Website.

Für die Mehrzahl der Nutzer sollte die Einstellung von Picasa keine Überraschung sein. Das letzte Update für die Desktop-Anwendung wurde mit der Version 3.9 im Dezember 2011 veröffentlicht. Im April 2012 schaltete Google zudem den Web Album Uploader für Mac OS X und das Picasa Web Album Plug-in für iPhoto ab. Gleichzeitig erweiterte Google die Fotofunktionen seines sozialen Netzwerks Google+. Diese Funktionen lagerte es im Mai 2015 schließlich in den Dienst Google Fotos aus, der im Gegensatz zu Picasa auch als App für Android und iOS vorliegt. Desktopanwender müssen allerdings auf eine App, die auch lokal gespeicherte Bilder unterstützt, verzichten. Ihnen steht nur ein Desktop-Uploader zur Verfügung – die hochgeladen Bilder können werden anschließend im Browser verwaltet.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

<!– Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen bei ITespresso. –>Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Lesen Sie auch :
Anklicken um die Biografie des Autors zu lesen  Anklicken um die Biografie des Autors zu verbergen