Xiaomi bringt mit Mi MIX ein Smartphone mit nahezu randlosem Display

Trotz des 6,4-Zoll großen Displays ist das Mi MIX kaum größer als das iPhone 7 Plus. Das Verhältnis zwischen Display und Gehäuse liegt bei rekordverdächtigen 91,3 Prozent. Xiaomi positioniert das Smartphone gegen das iPhone 7 Plus.
Mit dem Mi MIX hat der chinesische Hersteller Xiaomi ein Smartphone-Konzept vorgestellt, das vermutlich stilprägend für zukünftige Geräte sein wird. Es verfügt über ein nahezu randloses Display, sodass das Verhältnis zwischen Bildschirm und Gehäuse bei rekordverdächtigen 91,3 Prozent liegt. Trotz einer Größe von 6,4 Zoll ist das Mi MIX in der Höhe kaum größer als ein iPhone 7 Plus, das lediglich über einen 5,5 Zoll großen Screen verfügt.
Mit einem Gewicht von 208 Gramm ist das Mi MIX 30 Gramm schwerer als das iPhone 7 Plus. An der Entwicklung des ab Anfang November in China erhältlichen Mi MIX war der französische Designer Philippe Starck beteiligt.

Das Gehäuse – inklusive Rückseite, Rahmen und Knöpfe – besteht aus Keramik. Darin integriert ist ein piezoelektrisches Keramik-Akustiksystem, die den im oberen Bereich normalerweisen platzierten Lautsprecher ersetzt. Der Klang wird über Schwingungen im Rahmen erzeugt. Ein Näherungssensor auf Ultraschall-Basis ersetzt den typischen Infrarotsensor. Diese Technik ist von dem seit April 2015 auch in Deutschland für private Kunden erhältlichen Ruggedized-Smartphone Torque von Kyocera her bekannt.
Unterhalb des Displays befindet sich eine kleine Frontkamera, die immerhin mit 5 Megapixel auflöst. Xiaomi integriert in das Gerät auch eine sogenannte Palm-Rejection-Technologie, die zwischen zwischen gewollter und irrtümlicher Berührung des Touchpads, – was bei einem nahezu randlosem Gerät ja durchaus passieren kann -, unterscheidet. Erste Tests werden zeigen, wie gut das in Praxis wirklich funktioniert.

Das OLED-Display löst im ungewöhnlichen Format von 2048 x 1080 Pixel auf. Damit erreicht es eine Dichte von 362 ppi, was nicht sehr weit von den 401 ppi des iPhone 7 Plus entfernt ist, aber an die hohen Werte von Quad-HD-Displays heranreicht. Genügend Schärfe sollte es im Alltag trotzdem bieten. Das ungewöhnliche 17:9-Format sorgt dafür, dass selbst bei eingeblendeten Bedientasten das Abspielen von Videos oder Fotos im 16:9-Format bildschirmfüllend erfolgt.
Als Prozessor verwendet Xiaomi für das Mi MIX das aktuelle Qualcomm-Flaggschiff Snapdragon 821 mit einer Taktfrequenz von 2,35 GHz. Diesem stehen als Arbeitsspeicher beim 256-GByte-Modell 6 GByte und bei der 128-GByte-Variante 4 GByte RAM zur Verfügung. Einen microSD-Card-Slot zur Speichererweiterung bietet das Mi MIX hingegen nicht. Der fest verbaute Akku verfügt über eine Kapazität 4400 mAh. Laut Hersteller soll die Laufleistung des Geräts bei durchschnittlicher Nutzung mindestens für einen Tag reichen. Über die USB-C-Buchse kann Mi MIX dank Unterstützung von QuickCharge 3 schnell wieder geladen werden.
Anders als das Mi Note 2 wird es zunächst keine Variante mit dem für Europa wichtigen LTE-Band 20 geben. Die hierzulande genutzten Bänder 3 und 7 unterstützt es aber immerhin. Des Weiteren bietet das mit Android 6.0 und der von Xiaomi entwickelten Bedienoberfläche MIUI 8 betriebene Gerät auf der Rückseite einen Fingerabdruckscanner und eine 16 Megapixelkamera mit Blende f/2.0.
Obwohl Xiaomi das Mi Mix als Konzept bezeichnet, startet der Verkauf in China Anfang November. Die 128-GByte-Variante kostet umgerechnet etwa 475 Euro, während das Modell mit 256 GByte Speicher und 6 GByte RAM für 541 Euro erhältlich sein soll. Beide Varianten sind nur in Schwarz erhältlich. Vermutlich wird das Mi MIX nicht offiziell in Deutschland angeboten werden. Beim Import aus China muss man hierzulande noch 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer einkalkulieren.
